Krankenhäuser

vdek: Mehr Geld nur bei mehr Qualität

Berlin - 26.02.2013, 13:52 Uhr


Die Ersatzkassen wollen den Krankenhäusern nur mehr Geld bei verbesserter Qualität zubilligen. Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) hat pauschale Forderungen seitens der Krankenhäuser in Höhe von rund 750 Millionen Euro zusätzlich in diesem Jahr damit zurückgewiesen. Nur Kliniken mit hoher Qualität sollten Anspruch auf volle Vergütung besitzen.

„Es macht überhaupt keinen Sinn, pauschal 750 Millionen Euro mit der Gießkanne an die Krankenhäuser zu verteilen - damit werden lediglich unwirtschaftliche Strukturen verfestigt und unnötige Krankenhausfälle höher vergütet", betonte Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdek. „Was wir brauchen, ist mehr Qualität an den deutschen Krankenhäusern." Um dafür einen Anreiz zu setzen, sollten künftig nur Krankenhäuser mit einer guten Behandlungsqualität einen Anspruch auf die volle Vergütung haben. Hierzu müssen valide Daten und Qualitätsergebnisse herangezogen werden.

Seit Langem beklagen die Krankenkassen laut vdek eine medizinisch nicht erklärbare Mengenausweitung. So stieg seit 2005 die Zahl der Fälle um fast 13 Prozent auf über 18,5 Millionen Fälle an, was sich auch in den Ausgaben bei den Krankenkassen bemerkbar machte. Diese stiegen seit 2005 um 32 Prozent auf 64,7 Milliarden Euro in 2012 an. Dieser Anstieg sei stärker als in allen anderen Leistungsbereichen ausgefallen und liege auch deutlich über der Entwicklung der Einnahmen der Krankenkassen.

„Nur etwa ein Drittel des Anstiegs ist dadurch zu erklären, dass die Menschen älter und kränker geworden sind", betonte Elsner. Unnötige Krankenhausaufenthalte und unnötige Operationen seien die Folge dieser Entwicklung. „Im Interesse unserer Versicherten können und wollen wir diese Strukturen nicht weiter verfestigen."  Neben der Ergebnisqualität müsse auch die Strukturqualität verbessert werden. Daher richtete Elsner den Appell an die Länder, endlich ihren Verpflichtungen zur Investitionsfinanzierung nachzukommen. „Wir stellen fest, dass die Krankenhäuser die Beitragsgelder der Versicherten dazu verwenden, in Baumaßnahmen und Instandhaltung zu investieren, statt in Personal oder bessere Hygienemaßnahmen in den Krankenhäusern." Für Investitionen seien aber die Länder zuständig.


Lothar Klein


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