Tuberkulose

RKI: Immer mehr Kinder erkranken

Berlin - 18.03.2013, 16:53 Uhr


Tuberkulose bleibt nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) ein ernstzunehmendes Gesundheitsproblem in Deutschland: Im Jahr 2011 gab es 4.317 registrierte Tuberkulose-Erkrankte, von denen 162 starben. Bei den Kindern steigen die Infektionszahlen sogar an.

Während die Zahlen der registrierten Erkrankungen bis zum Jahr 2008 deutlich zurückgegangen waren, blieben sie 2010 und 2011 recht konstant. Bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren gibt es laut dem RKI jedoch seit einigen Jahren immer mehr Ansteckungen: Waren es 2009 noch 142 registrierte Fälle, so kletterte die Zahl der jungen Patienten 2010 auf 160 und 2011 sogar auf 179. „Das unterstreicht die Notwendigkeit der konsequenten Umsetzung der Empfehlungen zur Prävention und Behandlung“, betont RKI-Präsident Reinhard Burger.

Neben der bundesweiten Analyse im Detail benennt der Bericht aber auch regionale Unterschiede. So liegt beispielsweise in Berlin die Inzidenz mit 9,3 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 5,3. „Tuberkulose ist auch in Deutschland in erster Linie eine Krankheit der sozial Schwächeren“, heißt es dazu in der Mitteilung. Zudem zeigt die Analyse der demographischen Daten, dass Männer deutlich häufiger an einer Tuberkulose erkranken als Frauen. Die Inzidenz betrug bei männlichen Personen 6,3 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner und war damit 1,5-mal so hoch wie bei weiblichen Personen (Inzidenz 4,2).

Der Anteil multiresistenter Tuberkulose-Stämme hat sich laut dem Bericht in den vergangenen Jahren nur minimal erhöht und lag 2011 bei rund zwei Prozent (56 Fälle). Im Jahr 2010 lag er noch bei 1,7 Prozent (52 Fälle). Der Anteil an Erregern, die gegen mindestens eines der fünf Standardmedikamente resistent sind ist dagegen von 12,8 Prozent im Jahr 2010 auf 11,9 Prozent leicht gesunken. Insgesamt sollte dabei aber trotz der kleinen Fallzahlen der langwierige Behandlungsaufwand und die hohen Therapiekosten nicht unterschätzt werden, mahnt das RKI. Neue Ansätze in Diagnostik und Therapie seien dringend erforderlich.

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Juliane Ziegler