Hochwasser

Magdeburg: Arzneimittelversorgung gesichert

Berlin - 10.06.2013, 11:39 Uhr


Trotz der Rekordflut in Sachsen-Anhalt und vor allem in Magdeburg ist die Versorgung mit Arzneimitteln in den Hochwassergebieten nicht gefährdet. In der stark überfluteten Landeshauptstadt Magdeburg sind nach Angaben der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt zurzeit zwei Apotheken geschlossen.

Eine Apotheke musste im bereits evakuierten Stadtteil Rothensee schließen, so dass auch dort keine Versorgungslücke existiert. Nach Angabe der Apothekerin ist die Apotheke gegen das Hochwasser gut gesichert. Obwohl das Wasser bis zu einem Meter hoch in den Straßen steht, sei mit größeren Schäden nicht zu rechnen.

Schwerer getroffen hat es eine zweite Apotheke im Süden Magdeburgs. Dort steht das Wasser hüfthoch in der Offizin. Zwar konnten wichtige Arbeitsgeräte und Waren noch gerettet werden. Aber die Einrichtung ist nach Angaben der Inhaberin vom Hochwasser beschädigt. Das Ausmaß der Schäden und die Versicherungslage werden derzeit geprüft.

Nicht betroffen vom Elbehochwasser ist der Großhandel der Region. Wie die Firma Sanacorp mitteilte, konnte sie trotz des schweren Hochwassers in Sachsen, Thüringen und Bayern den Betrieb aufrechterhalten und alle Apotheken in den betroffenen Gebieten beliefern. „Wir sind froh, dass wir die Versorgung mit wichtigen Medikamenten in den Apotheken vor Ort sicherstellen konnten und so im Rahmen unserer Möglichkeiten Unterstützung leisten konnten“, erklärt Dr. Herbert Lang, Vorstandsvorsitzender der Sanacorp. Aufgrund früherer Erfahrungen wie beim Jahrhundertwasser 2002 war die Sanacorp auf mögliche Störungen vorbereitet.

In einigen Fällen packte die Sanacorp-Mannschaft auch selbst mit an. In der Göschen-Apotheke im sächsischen Grimma etwa stand der Warenbestand bis 1,70 Meter im Erdgeschoss unter Wasser. Vertriebsleiter Thomas Schneeberg sprang mit seiner Mannschaft ein. Sämtliche beschädigte Arzneimittel wurden von der Sanacorp abtransportiert und vorschriftsgemäß vernichtet, unbeschädigte Ware gesichert und vorübergehend an einen anderen Ort zur fachgerechten Aufbewahrung gebracht. „In diesem Moment brachte diese unbürokratische und tatkräftige Unterstützung eine Sorge weniger für mich und mein Team“, sagt Apothekerin Ulrike Just.

Bei Gehe in Halle sah es etwas anders aus. „Ja, wir waren betroffen. Unsere Lieferfähigkeit in der Region konnten wir aufgrund unseres Niederlassungs-Verbundes und dank des Einsatzes aller Kolleginnen und Kollegen der Gehe sehr gut aufrechterhalten“, teilte Unternehmenssprecherin Tanja Wilcke-Pasternacki mit. Dresden und Magdeburg seien glücklicherweise nicht betroffen gewesen.

Aus Halle gebe es mittlerweile auch wieder gute Nachrichten, die Niederlassung sei frei von Wasser, und die Zufahrtswege seien wieder befahrbar. Die Aufräum- und Instandhaltungsarbeiten liefen auf Hochtouren, damit die Auslieferung ab Halle schnellstmöglich wiederhergestellt werden könne.


Lothar Klein


Das könnte Sie auch interessieren

Hochwasser in Süddeutschland

„Retten, was zu retten war“

Nach dem Hochwasser in Süddeutschland: Ein betroffener Apotheker aus Bayern erzählt

„Retten, was zu retten ist“

Sachsen-Anhalt kämpft für Erhalt der flächendeckenden wohnortnahen Arzneimittelversorgung

Münch im Amt bestätigt

Neuer LAV-Vorstand in Sachsen-Anhalt

Arnold bleibt im Amt