Neurologische und psychiatrische Nebenwirkungen

Black Box für Mefloquin

11.08.2013, 07:00 Uhr


Die Einnahme von Mefloquin kann psychiatrische und neurologische Nebenwirkungen hervorrufen, die mitunter auch Monate nach Absetzen des Medikaments auftreten. Daher wurde die neue amerikanische Fachinformation von Mefloquin von der FDAmit einer „Black Box“, das heißt einem umrahmten Sicherheitshinweis-Hinweis, versehen.

Die neue amerikanische Fachinformation von Mefloquin wurde von der amerikanischen
Arzneimittelzulassungsbehörde (FDA, Food and Drug Administration) mit einer „Black Box“, das heißt einem umrahmten Hinweis versehen, der vor vestibulären und psychiatrischen Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Einnahme von Mefloquin warnt. Die aktuelle deutsche Fachinformation von Lariam® enthält ebenfalls einen aktuellen, fett hervorgehobenen Warnhinweis. Unter den psychiatrischen Begleiterscheinungen werden unter anderem Angstzustände, Misstrauen, Verwirrtheit, Ruhelosigkeit, Wahnvorstellungen, Halluzinationen und eine depressive Stimmungslage genannt. Was die neurologischen Nebenwirkungen anbelangt, so werden Schwindel, Verlust des Gleichgewichts oder Ohrenklingeln aufgeführt. Die neurologischen Begleiterscheinungen können jederzeit während der Einnahme des Medikaments auftreten und Monate bis Jahre andauern, auch wenn Mefloquin abgesetzt wurde. Die vestibulären Nebenwirkungen können sogar dauerhaft anhalten. Die FDA wird die Sicherheit von Mefloquin weiter prüfen. Derzeit empfiehlt sie folgendes Vorgehen: Wird Mefloquin zur Malariaprophylaxe eingenommen, und der Patient entwickelt neurologische oder psychiatrische Symptome, sollte er sich an den verschreibenden Arzt wenden. Vor einer Arztkonsultation sollte Mefloquin nicht abgesetzt werden. Erst dann wird über eine medikamentöse Alternative entschieden.

Die Hintergründe sowie die aktuellen Warnhinweise lesen Sie in der aktuellen DAZ auf Seite 48 (P. Jungmayr; Neue Warnhinweise der FDA für Mefloquin: Neurologische und psychiatrische Nebenwirkungen; DAZ 32/2013; S. 48)


Dr. Petra Jungmayr