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Quartalsbericht
Celesio: Analysten erwarten Gewinnwarnung
Der Stuttgarter Pharmahändler Celesio hat nach Ansicht von Experten im zweiten Quartal erneut die Rabattschlacht unter den deutschen Arzneimittel-Großhändlern zu spüren bekommen. Auch dürften staatliche Eingriffe in Frankreich, Großbritannien und Italien die Ergebnisse belasten. Börsenexperten erwarten daher am Mittwoch bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen eine Gewinnwarnung.
DZ-Bank-Analyst Thomas Maul rechnet vor allem wegen des anhaltenden Kampfs um die Apothekenkunden auf dem Heimatmarkt damit, dass der Vorstand seine Jahresziele nach unten korrigiert. Die Prognose spiegle den negativen Effekt des langen und intensiven Preiskriegs im deutschen Großhandel nicht ausreichend wider, schreibt der Experte. Bislang stellt Celesio ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 445 und 475 Millionen Euro in Aussicht. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern ein EBIT vor Sonderposten von 444,8 Millionen Euro erzielt.
Bereits bei der Vorstellung des Berichts über das erste Quartal hatte Ex-Celesio-Chef Markus Pinger auf mögliche Probleme hingewiesen. Dem Vernehmen nach wird die Großhandelstochter den eingeplanten Ergebnisbeitrag nicht leisten können. Die von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX bis Montag befragten Experten erwarten für das zweite Quartal einen Umsatz von 5,4 Milliarden Euro, gut 200 Millionen Euro weniger als ein Jahr zuvor. Für den Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) erwarten sie eine Steigerung von 62,4 Millionen auf knapp 109 Millionen Euro. Unter dem Strich sollte auf die Aktionäre ein Gewinn von gut 50 Millionen Euro entfallen, nachdem Abschreibungen auf die Versandapotheke DocMorris das Ergebnis ein Jahr zuvor auf minus 180,4 Millionen Euro in die roten Zahlen gedrückt hatte.
Betrachtet man nur das fortgeführte Geschäft, hatte Celesio im Vorjahreszeitraum ein EBIT von 112 Millionen Euro erzielt. Der Konzerngewinn fiel mit knapp 50 Millionen Euro etwa so hoch aus wie auch für das abgelaufene zweite Quartal 2013 erwartet.
Anfang Juli hatte Celesio-Chef Markus Pinger wegen Führungsquerelen überraschend den Hut nehmen müssen. Der Chef des Mehrheitsaktionärs Haniel, Stephan Gemkow, begründete die Trennung allein mit Pingers Führungsstil. Mit strategischen Meinungsverschiedenheiten oder dem operativen Geschäft habe der Schritt nichts zu tun. Celesio wird nun bis auf Weiteres von Finanzchefin Marion Helmes geführt.
Berlin - 12.08.2013, 13:39 Uhr