Gesundheit wählen

Bender für regionale AMTS-Projekte

Berlin - 06.09.2013, 11:53 Uhr


Das ABDA-KBV-Modell hat bekanntlich mit erheblichen Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen – das betont auch Birgitt Bender, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, im Rahmen ihrer Antworten bei „Gesundheit wählen“. Weil die baden-württembergischen Apotheker „für die bundesweite Erprobung kein Interesse geäußert“ hätten, sollten sie jetzt entsprechende regionale Projekte zur Steigerung der Arzneimitteltherapiesicherheit „anleiern“, empfiehlt Bender.

Auf die Frage, welche Rahmenbedingungen im Wahlkreis Stuttgart II geplant seien, um Projekte zur besseren Abstimmung zwischen Ärzten und Apothekern zu fördern, verweist Bender auf die im Sozialgesetzbuch V geschaffene Möglichkeit zur Durchführung von Modellprojekten zur Steigerung der Arzneimitteltherapiesicherheit und Therapietreue chronisch Kranker. „Dieses sog. ABDA-KBV-Modell hat jedoch Anlaufschwierigkeiten, die – soweit das von außen zu beobachten ist –, insbesondere darin liegen, dass die Ärzteschaft vor Ort nicht ganz so aufgeschlossen ist, wie erhofft.“ Bender ist sich aber sicher, dass Patienten diese Angebote gerne wahrnehmen würden.

Was sollten Apotheker in Baden-Württemberg also tun? „Da die baden-württembergischen ApothekerInnen für die bundesweite Erprobung kein Interesse geäußert hatten, bleibt Ihnen in Stuttgart zur Zeit nur die Möglichkeit, individuell auf einzelne ÄrztInnen zuzugehen oder zur Vorbereitung einer solchen Zusammenarbeit eine oder mehrere Veranstaltungen oder Fortbildungen vor Ort anzuleiern“, empfiehlt Bender. Sie sollten die Landesapothekerkammer bitten, zusammen mit Ärztekammer oder Kassenärztlicher Vereinigung ein entsprechendes Konzept zu erarbeiten und vor Ort anzubieten – ein guter Anhaltspunkt könne eine gemeinsame Fallbesprechung chronischer Krankheitsbilder oder anonymisierte Beispiele multimorbider PatientInnen sein.

Zum Thema Impfstoffe und Rabattverträge bestätigt die Grünen-Politikerin, dass die Auswirkungen der Rabattverträge auf die Impfstoffversorgung genau zu beobachten seien. Ob allerdings die von den Apothekern angeführten Lieferengpässe tatsächlich den Rabattverträgen geschuldet seien, sei „durchaus umstritten“. In drei Bundesländern würden die aufgetretenen Lieferschwierigkeiten bei den Grippeimpfstoffen auch auf die zu kurzfristigen Vertragsabschlüsse zwischen Krankenkassen und Herstellern zurückgeführt – dieses Problem ließe sich ihrer Meinung nach aber bei einer erneuten Ausschreibung vermeiden. Die Lieferschwierigkeiten beim FSME-Impfstoff hätten wiederum „gar nichts mit den Rabattverträgen zu tun“ gehabt, betont Bender. Dort sei es auch in anderen Ländern zu Verzögerungen gekommen, in denen es überhaupt keine Rabattverträge gebe. Grund sei vielmehr die überraschend hohe Zahl von Impfwilligen gewesen. „Diese Argumente und Hinweise sind in die notwendige Bewertung einzubeziehen“, schreibt Bender.


Juliane Ziegler


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