Eröffnung Expopharm

Industrie setzt auf apothekerliche Kompetenz

Düsseldorf - 18.09.2013, 13:17 Uhr


Zur Eröffnung der Expopharm betonten die Vertreter der Pharmaverbände und des Großhandels die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten in der Arzneimittelversorgung. Zudem gab es Zuspruch für das bestehende System der inhabergeführten Apotheke. Prof. Dr. Michael Popp, stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbands der pharmazeutischen Industrie (BPI) würdigte die Kompetenzen der Apotheker und appellierte zugleich an sie, sich nicht auf eine „Geiz-ist-geil-Kultur“ einzulassen.

Unser Gesundheitssystem sei geprägt durch ein beständiges Gerangel – viele Beteiligte arbeiteten gegen- statt miteinander, so Popp in seinem Grußwort zur Eröffnung der pharmazeutischen Messe. Die Zusammenarbeit von Industrie und Apothekerschaft habe jedoch eine zentrale Bedeutung – und müsse sie auch haben. „Unsere Produkte sind uns zu wertvoll und zu erklärungsbedürftig, als dass man sie einfach nur aus dem Regal herausnehmen könnte und verkaufen dürfte.“ Hier vertraue man auf die Kompetenz der Apotheker. Doch diese habe auch ihren Preis, so Popp. Daher bitte er die Apothekerinnen und Apotheker um eines: Sie sollten sich nicht auf eine „20 Prozent auf alles“ oder „Geiz-ist Geil“-Logik und -Kultur einlassen. Popp selbst ist überzeugt, dass auch die Menschen bereit seien, im Gesundheitsbereich auf eine solche Mentalität zu verzichten. Um die Bedeutung der Arzneimittel – gerade auch der in der Selbstmedikation erhältlichen – zu stärken und zu erhalten, werde der BPI auch weiterhin vehement für die inhabergeführte Apotheke eintreten.

Dr. Martin Weiser, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Arzneimittelhersteller (BAH), betonte ebenfalls das große Potenzial des OTC-Marktes. Dieses sei nur gemeinsam mit den Apothekern zu heben. Zwar sei der Selbstmedikationsmarkt rückläufig, seit der Gesetzgeber dieses  Arzneimittelsegment 2004 grundsätzlich aus dem Leistungskatalog der Krankenkassen herausgenommen hat. Gemeinsam mit den Apothekern habe man aber vieles unternommen, um das Vertrauen der Verbraucher in die Selbstmedikation zu stärken – etwa durch das Grüne Rezept.  Auch Weiser betonte: „Die inhabergeführte Apotheke mit ihrer umfassenden Kompetenz und ihrer Nähe zum Verbraucher ist und bleibt dabei für den BAH ein wichtiger Kooperationspartner.“

Popp, Weiser sowie Birgit Fischer vom Verband der forschenden Pharmaunternehmen und Dr. Thomas Trümper vom Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels (Phagro) betonten überdies die gute Zusammenarbeit mit den Apothekern beim Projekt securPharm. Für Apotheker, so sagte Fischer, sei es besonders erfreulich, dass mit dem System nicht nur die europäischen Vorgaben der Richtlinie gegen Arzneimittelfälschungen in der legalen Lieferkette umgesetzt würden. Mit dem Data-Matrix-Code würde auch die Möglichkeit geschaffen, das Warenwirtschaftssystem der Apotheken effizienter zu gestalten.


Kirsten Sucker-Sket


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