Potenzieller Nachwuchs

Großes Interesse an Pharmazie in Thüringen

Berlin - 08.10.2013, 10:45 Uhr


Das Interesse am diesjährigen Tag der Pharmazie in Jena war groß: Im Vergleich zur Erstauflage 2011 kamen gestern mehr als doppelt so viele Besucher. „Wir freuen uns riesig über die überwältigende Resonanz, die der Tag der Pharmazie auslöst“, freut sich Landesapothekerkammer-Geschäftsführer Danny Neidel.

Thüringens Apotheker plagen echte Nachwuchssorgen. Schon jetzt fehlt es im Freistaat an approbierten Pharmazeuten. Neidel: „In der Hälfte aller Thüringer Apotheken – etwa 280 – arbeitet jeweils nur ein einziger Apotheker. Fällt dieser kurz oder für längere Zeit aus, droht die Schließung der Apotheke. Und etwa ein Drittel dieser Betriebe ist noch dazu die einzige Apotheke am Ort. Jede Schließung hätte damit erhebliche Auswirkungen auf die Arzneimittelversorgung in Thüringen.“ Aktuellen Hochrechnungen zufolge würden 2025 thüringenweit rund 400 Apothekerstellen unbesetzt sein, warnt Neidel – vor allem in ländlichen Regionen. Umso größer war daher die Freude über den starken Andrang beim Informationstag: Potenzieller pharmazeutischer Nachwuchs, der dringend gebraucht wird.

Thüringens Apotheker werben aber auch auf politischer Ebene offensiv für eine Erweiterung des Instituts für Pharmazie an der Jenaer Friedrich-Schiller-Universität. „Nur wenn genügend Studienplätze da sind, können genügend Apotheker ausgebildet werden. Der Engpass liegt bei den Studienplatzkapazitäten. Sie müssen dringend ausgebaut werden“, fordert der LAKT-Geschäftsführer. Bislang bietet das Institut 80 Studienplätze pro Jahr – benötigt werden Neidel zufolge etwa 50 zusätzliche, um den Bedarf zu decken. Die LAKT, der Thüringer Apothekerverband, das Institut für Pharmazie und die Fachschaft der Pharmazie-Studierenden haben daher alle Abgeordneten nach Jena eingeladen – damit sie sich vor Ort selbst ein Bild machen können, welches Potenzial die Pharmazie hat, und um mit ihnen ins Gespräch zu kommen.


Juliane Ziegler


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