Pharmastandort Penzberg

Roche-Investition schafft 200 Arbeitsplätze

Berlin - 14.10.2013, 11:26 Uhr


Der Schweizer Pharmakonzern Roche baut sein Biopharmazeutika-Geschäft in den kommenden fünf Jahren aus. Dazu will Roche weltweit insgesamt rund 650 Millionen Euro in verschiedene Produktionsanlagen investieren, um die Kapazitäten zu erhöhen. Profitieren von der Investitionsoffensive werden die Roche-Standorte Penzberg und Basel sowie zwei US-amerikanische Standorte.

Insgesamt sollen damit im Pharma-Produktionsbereich bis zum Jahr 2018 rund 500 neue, hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen werden, von denen 200 auf das Biotechnologie-Zentrum Penzberg entfallen, teilte Roche mit. Der bayerische Standort erhält vom Konzern im genannten Zeitraum rund 285 Millionen Euro. Penzberg ist einer der drei großen deutschen Roche-Standorte. „Mit dem erneuten Ausbau der Arzneimittelproduktion in Penzberg bekennt sich der forschende Pharma- und Diagnostika-Hersteller einmal mehr zum Standort Deutschland. Wir nutzen die Vorteile, die uns der Industriestandort Deutschland bietet“, betonte Dr. Hagen Pfundner, Vorstand der Roche Pharma AG. „So konnten wir im globalen Roche-internen Wettbewerb um Neuinvestitionen und zusätzliche Arbeitsplätze überzeugen. Dieses langfristige Engagement ist aber auch ein Signal an die Politik, ein industrie- und innovationsfreundliches Klima in Deutschland weiterhin zu fördern.“

Penzberg – mit über 5.000 Mitarbeitenden eines der größten Biotechnologie-Zentren Europas – ist nach Unternehmensangaben innerhalb der Roche-Gruppe der einzige Standort, an dem die Pharma- und Diagnostiksparte von Roche an einem Ort forscht, entwickelt und produziert. Hier werden für den Weltmarkt diagnostische Proteine, Reagenzien und Einsatzstoffe sowie therapeutische Proteine, die an anderen Standorten zu Arzneimitteln weiterverarbeitet werden, biotechnologisch hergestellt.

Die Produktionskapazitäten in Penzberg sollen weiter ausgebaut werden, um einerseits der weltweit steigenden Nachfrage nach bereits zugelassenen Biopharmazeutika nachzukommen, und andererseits, um für aus der Roche-Forschung kommende, neue Arzneimittel produktionsseitig gerüstet zu sein. Ein Teil der Investitionssumme fließt darüber hinaus in die Modernisierung bestehender Anlagen.

„Deutschland steht wie kaum ein anderes Land für Qualität und Zuverlässigkeit“, so Claus Haberda, Werkleiter Penzberg. „Doch für den Zuschlag waren vor allem auch unsere nunmehr über 40-jährige Erfahrung am Standort in der Biotechnologie, das Engagement und die gute Ausbildung unserer Mitarbeitenden sowie die gute Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden in der Region mit ausschlaggebend.“ Für die in Penzberg bis 2018 neu entstehenden Arbeitsplätze sucht Roche unter anderem ab sofort verstärkt Ingenieure (Chemie, Biotechnologie, Verfahrenstechnik), promovierte Naturwissenschaftler, Techniker und Laboranten (CTA, BTA, PTA, MTA), Chemikanten und Automatisierungstechniker.


Lothar Klein