Lieferausfälle bei GSK-Impfstoffen

Rabattverträge in Baden-Württemberg ruhen

Berlin - 21.01.2014, 09:03 Uhr


Nachdem GlaxoSmithKline (GSK) mitgeteilt hat, Herstellungsprobleme bei einigen seiner Impfstoffe zu haben, werden die gesetzlichen Krankenkassen in Baden-Württemberg die exklusive Versorgung ihrer Versicherten mit den GSK-Impfstoffen Varilrix® und Boostrix Polio® vorübergehend beenden. Ab dem 1. Februar können alle zugelassenen Impfstoffe für die zwei Indikationen verschrieben und abgegeben werden.

Nicht nur in Baden-Württemberg, sondern deutschlandweit werden die Varizellen-Impfstoffe knapp. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hatte letzte Woche informiert, dass GSK die Freigabe aller seiner Varizellen-Einzel- und Kombinationsimpfstoffe gestoppt habe. Es sei daher bald mit einer Lieferunfähigkeit für Priorix-Tetra® und Varilrix® zu rechnen – in der Folge könne es dazu kommen, dass auch alternative Impfstoffe anderer Hersteller nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.

In Baden-Württemberg ist der Ausfall von GSK besonders kritisch. Denn hier besteht ein exklusiver Rabattvertrag mit GSK über den Varizellen-Impfstoff Varilrix®. Nun haben die gesetzlichen Krankenkassen im Ländle die Apotheken informiert, dass es laut GSK nicht nur dem Impfstoff Varilrix®, sondern auch bei dem ebenfalls vertraglich rabattierten Vierfach-Impfstoff Boostrix Polio® absehbar zu Lieferengpässen kommen werde.

Für diese beiden Vakzine bestehe daher ab dem 1. Februar 2014 und bis zu einer gegenteiligen Mitteilung durch die Krankenkassen keine Exklusivität. Damit können im genannten Zeitraum alle zugelassenen Impfstoffe für die Indikationen Varizellen sowie Diphtherie/Pertussis/Poliomyelitis/Tetanus verschrieben und abgegeben werden. „Die Aufhebung der Exklusivität für diese Impfstoffe dient der Sicherstellung einer reibungslosen Impfstoffversorgung in Baden-Württemberg“, heißt es im Schreiben an die Apotheken.

Bei der AOK Baden-Württemberg kann man sich den Lieferausfall nicht erklären. Der bundesweite GKV-Bedarf an Impfstoffen beider Impfindikationen sei 2013 im Vergleich zu 2012 praktisch konstant gewesen. GSK bedauert die Ausfälle – und verweist auf den hochsensiblen und langwierigen Herstellungsprozess von Impfstoffen. Wann die Lieferschwierigkeiten behoben sein werden, kann das Unternehmen noch nicht sagen.

Eine Übersicht über die rabattierten Impfstoffe und die Anpassung der Verträge finden Sie im Internet unter http://www.aok-gesundheitspartner.de.


Kirsten Sucker-Sket