Pharmacon Davos eröffnet

Kiefer: Naturwissenschaftliches Pharmaziestudium beibehalten

Davos - 03.02.2014, 07:41 Uhr


Im therapeutischen Team haben Arzt und Apotheker jeweils einen eigenen Blickwinkel auf den Patienten – der Arzt einen medizinischen, der Apotheker einen naturwissenschaftlichen. Und für diesen eigenen Blickwinkel brauche der Apotheker ein breites naturwissenschaftliches Studium, so der Präsident der Bundesapothekerkammer, Dr. Andreas Kiefer, bei der gestrigen Eröffnung des Fortbildungskongresses Pharmacon.

Der Apothekerberuf müsse sich wandeln und weiterentwickeln, betonte Kiefer. Dass zu dieser Weiterentwicklung die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) und das Medikationsmanagement gehören, liege für ihn auf der Hand. Die Apotheker müssten aber diskutieren, ob sie das Medikationsmanagement als Regelleistung einführen wollen. Auch die Honorierung müsse weiterentwickelt werden, „denn ohne Moos ist auch hier nichts los“, so Kiefer.

Weniger Notwendigkeit zum Wandel sieht Kiefer beim Pharmaziestudium. Der jetzige Schwerpunkt auf den Naturwissenschaften sei weiterhin nötig. „Unsere naturwissenschaftliche Ausbildung ist für die Beratung der Patienten wie der Ärzte sehr wichtig“, betonte Kiefer. Deswegen sei er über die nun aufgekommene Diskussion über das Studium verwundert, denn den Ansatz, aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln – dem naturwissenschaftlichen des Apothekers und dem medizinischen des Arztes – auf den Patienten zu schauen, halte er für absolut richtig. Man werde aber das Gespräch mit den Hochschullehrern suchen, um notwendige Anpassungen der Ausbildungsinhalte zu diskutieren.

Zuvor hatte der scheidende Präsident des Schweizer Apothekerverbands PharmaSuisse, Dominique Jordan, die Teilnehmer des letztmals in Davos stattfindenden Pharmacons begrüßt. Er sei überzeugt, dass die Apotheke in Zukunft eine größere Rolle in der medizinischen Versorgung spielen werde. Sie werde zunehmend Triage-Aufgaben wahrnehmen, also mit darüber entscheiden, welche Patienten von einem Arzt behandelt werden müssen und bei welchen dies nicht nötig ist. Dazu komme die Impfung in den Apotheken, die kurz vor der flächendeckenden Einführung in der Schweiz stehe.


Dr. Benjamin Wessinger


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