Ländliche Versorgung

SPD-Brandenburg setzt auf Apothekenbus

Berlin - 19.02.2014, 10:14 Uhr


Nach der Union hat jetzt auch die SPD den Apothekenbus in ein Wahlprogramm aufgenommen. Für die Landtagswahl im September hat sich die SPD-Brandenburgs den Einsatz von mobilen Apotheken auf ihre Fahnen geschrieben: „Wir wollen die rechtlichen Voraussetzungen dafür schaffen, dass Apothekenbusse Menschen in abgelegenen Regionen in Zukunft besser mit Medikamenten versorgen können“, steht im am Wochenende beschlossenen Wahlprogramm zu lesen. Der grün-weiße DocMorris-Prototyp des Apothekenbusses war bei Brandenburgs Apothekern auf seiner Rundreise im vergangenen Herbst auf besondere Ablehnung gestoßen.

„Um die flächendeckende Gesundheitsversorgung im Land zu sichern, wollen wir bewährte Ansätze fortsetzen und neue Wege gehen“, heißt es jetzt im SPD-Wahlprogramm für das ostdeutsche Flächenland. Dazu sollen neben dem Apothekenbus in den kommenden fünf Jahren mindestens 500 Millionen Euro in die Krankenhäuser investiert werden. Alle Krankenhausstandorte im Land sollen erhalten bleiben, sich weiter spezialisieren und zu ambulanten, Notfall- und pflegerischen Stützpunkten umgebaut werden. Die Zusammenarbeit zwischen Pflegeheimen und Krankenhäusern soll verbessert werden. Auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe bereitet eine Reform der Krankenhauslandschaft vor.

Vor allem in den dünn besiedelten Regionen will die SPD Brandenburg die stationäre und ambulante Versorgung stärker als bisher ineinander verschränken. Neben dem Einsatz von Apothekenbussen will die SPD die Gemeindeschwestern AGnES auf alle dünn besiedelten Regionen ausdehnen und für ihre Leistungen besser bezahlen. 

Medizinische Versorgungszentren sollen ausgebaut und die Zugangsbedingungen für Ärzte vereinfacht werden. „Wir unterstützen Kommunen dabei, eigene Medizinische Versorgungszentren einzurichten, wo Ärztemangel besteht“, kündigt die SPD an. Für den Ärztenachwuchs soll mit den Kommunen ein Stipendienprogramm für Studierende der Medizin eingerichtet werden. Diese müssten sich verpflichten, nach ihrem Studienabschluss zehn Jahre in Brandenburg zu praktizieren. Auch der Einsatz von Telemedizin soll verstärkt und das Zusammenspiel von Techniken, Patienten und Ärzten verbessert werden. 


Lothar Klein