Apothekenwerte

Wertermittlung: Apotheke als „Profitcenter" betrachten

Stuttgart - 15.03.2014, 08:43 Uhr


Die wirtschaftliche Situation vieler Apotheken erholt sich langsam. Parallel dazu steigen auch die Preise für Apotheken wieder an, vor allem für die gut gehenden. Was ist ein realistischer Wert für eine Apotheke?

Bei den Apothekenwerten ist es nach Herzogs Beobachtung zu einer deutlichen Spaltung des Marktes gekommen. Die Spitzenapotheken mit einem Umsatz über drei Millionen Euro im Jahr gingen meist unter der Hand weg, wenn sie überhaupt die neu entstandenen „Apothekendynastien“ verließen. „Teilweise reden wir über Filialverbünde mit zweistelligen Millionenumsätzen, bei denen die Zahl der potenten Käufer deutlich begrenzt ist“, so Herzog. Bei den „Sahnestücken“ auf dem Markt würden bereits wieder Preise von 30 bis an die 50 Prozent des Umsatzes aufgerufen. Auf der anderen Seite gebe es viele räumlich abgelegene oder sehr kleine Apotheken, für die kaum Käufer gefunden werden könnten.

Besonders schwierig sei die Bewertung in der Mittelklasse. Hier müsse man im Einzelfall genau hinschauen, „welche Zukunftsperspektive man für möglicherweise zu viel Geld“ kaufe. Grundlegend für die Bewertung sei der „nachhaltig erzielbare Gewinn“, schreibt Herzog im AWA. Bei seiner Ermittlung seien meistens die bisherigen Kosten zu korrigieren.

Er rät dringend zu einer „Profitcenter-Betrachtung“, bei der die Apotheke wie eine komplett fremdgeführte Filiale bewertet wird  – auch wenn es sich um eine Hauptapotheke handelt. „Man ermittelt am Ende einen Wert für einen Betrieb, der zumindest rein operativ ‚quasi von selbst‘ laufen sollte und in dem Inhaber keine ‚Frontarbeit‘ mehr leisten müsste“, schreibt Herzog im AWA. Der Vorteil dieser Vorgehensweise sei, dass sie die Realität viel besser widerspiegele als die Bewertung mit Hilfe des so genannten fiktiven Unternehmerlohns für den Inhaber. Auch würden lokale Besonderheiten und das Lohnniveau besser abgebildet.

Den Artikel „Apothekenwerte: Ab durch die Decke“ lesen Sie in der neuen Ausgabe des AWA – Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker vom 15. März 2014


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