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Keine Einigung bei Preisverhandlungen
Vorläufiges Aus für Linaclotid
Die spanische Firma Almirall stellt zum Mai 2014 den Vertrieb des des Guanylatcyclase-C –Rezeptoragonisten Linaclotid (Constella®) in Deutschland ein, der für die symptomatische Behandlung des mittelschweren bis schweren Reizdarmsyndroms mit Obstipation zugelassen ist. Der G-BA hat dem Wirkstoff vergangenen Oktober keinen Zusatznutzen gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie zugesprochen. In den folgenden Preisverhandlungen konnte man sich mit dem GKV-Spitzenverband nicht auf einen Erstattungspreis einigen.
Man sehe sich daher gezwungen, den Vertrieb in Deutschland zu stoppen, so Allmirall in einer Pressemeldung. Denn der vom GKV-Spitzenverband angebotene Erstattungsbetrag sei nicht kostendeckend und man habe daher finanziell schlichtweg keine Wahl. Zudem würde der Preis in keiner Weise den Nutzen für die betroffenen Patienten sowie den Innovationscharakter von Linaclotid widerspiegeln, schrieb Allmirall weiter.
Dem G-BA hatten bei der Nutzenbewertung die Studiendaten, die der Hersteller in seinem Dossier vorgelegt hatte, nicht ausgereicht. Da der Unternehmer einer Aufforderung, die fehlenden Daten im laufenden Verfahren nachzureichen, nicht nachgekommen war, wurde Linaclotid kein Zusatznutzen zugesprochen.
Für Patienten, die mit Linaclotid behandelt werden, bleibt das Präparat verfügbar, bis die Bestände in den Apotheken und bei den Großhändlern aufgebraucht sind. Da Linaclotid in anderen europäischen Ländern weiter vertrieben wird, kann die Substanz über internationale Apotheken bezogen werden.
Zum Weiterlesen:
Chronische Obstipation - in DAZ 4/2014
Frühe Nutzenbewertung: G-BA bewertet drei neue Arzneimittel
Neu auf dem Markt: Linaclotid bei Reizdarmsyndrom
Wenn der Darm gereizt ist: Selektiver Guanylatcyclase-C-Rezeptor-Agonist gegen Reizdarmsyndrom mit Obstipation - in DAZ 18/2013
Stuttgart - 10.04.2014, 15:13 Uhr