CHMP-Empfehlung für weitere Indikation

Sorafenib bald auch gegen Schilddrüsenkrebs

Berlin - 28.04.2014, 16:36 Uhr


Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur EMA empfiehlt, das Krebsmedikament Sorafenib (Nexavar®/Bayer) in einer weiteren Indikation in der EU zuzulassen. Der orale Multi-Kinase-Inhibitor soll auch für Patienten verfügbar werden, die unter einem progressiven, lokal fortgeschrittenen oder metastasierten, differenzierten (papillär, follikulär oder Hürthle-Zell) Schilddrüsenkarzinom leiden und die auf eine Radiojodtherapie nicht mehr ansprechen.

Das oral verabreichte Nexavar® ist laut Bayer bereits in über 100 Ländern zur Therapie von Leberkrebs und fortgeschrittenem Nierenkrebs zugelassen, in Europa zudem zur Behandlung von hepatozellulären Karzinomen (HCC) und fortgeschrittenen Nierenzellkarzinomen (RCC), wenn eine Interferon-Alpha- oder Interleukin-2-Therapie nicht anschlägt oder nicht in Betracht kommt.

In den USA ist Nexavar seit November 2013 zudem für die nun auch in Europa begehrte dritte Indikation des speziellen Schilddrüsenkrebses zugelassen. Im gleichen Monat hatte Sorafenib von der Europäischen Kommission in der Behandlung follikulärer oder papillärer Schilddrüsenkarzinome schon die Einstufung als „orphan drug“ erhalten. Die nun anstehende Entscheidung der Kommission zur Zulassungserweiterung wird Bayer zufolge für Mitte 2014 erwartet.


DAZ.online