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Jahresprognose 2014
Nur drei neue Blockbuster in diesem Jahr?
Die amerikanische Beratungs-Agentur Thomson Reuters, Philadelphia, hat ihre Jahresprognose für mögliche neue Blockbuster vorgestellt. Hiernach könnten eventuell nur drei Produkte, die voraussichtlich in 2014 gelaunched werden, innerhalb der nächsten fünf Jahre einen Umsatz von mehr als 1 Milliarde US-Dollar jährlich erreichen.
Dabei handelt es sich um folgende Präparate:
- Sovaldi von Gilead: Für den oralen NS5B Polymerase-Inhibitor Sofosbuvir zur Behandlung von Hepatitis-C (HCV), der im Dezember 2013 von der FDA und im Januar 2014 in der EU genehmigt wurde, erwartet Thomson Reuters in 2014 auf Basis gemittelter Branchenschätzungen einen Umsatz in Höhe von 2,4 Milliarden US-Dollar. 2017 könnte er mit 9,1 Milliarden seinen Höhepunkt erreichen.
- Anoro Ellipta von GlaxoSmithKline und Theravance: Die Kombination aus zwei Bronchodilatatoren (Umeclidinium plus Vilanterol) für die langfristige, einmal tägliche Erhaltungstherapie der COPD, wurde in den USA im Dezember 2013 zugelassen. Die Marktgenehmigung für die Europäische Union steht noch aus. Anoro Ellipta soll 3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019 einbringen.
- Idelalisib von Gilead: Für den oralen Inhibitor der Phosphoinositid-3-Kinase (PI3K) p110-Delta-Untereinheit wurde in den USA im September 2013 ein Zulassungsantrag für die Behandlung des indolenten Non-Hodgkin-Lymphoms (INHL) eingereicht. Im Oktober 2013 beantragte Gilead die Verkehrsgenehmigung in der EU zur Behandlung der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) und des INHL. Der Wirkstoff soll im Jahr 2017 die 1 Milliarden US-Dollar-Marke knacken und dann einen Umsatz von 1,2 Milliarden einfahren.
„Neben diesen drei wollen wir aber auch noch weitere Kandidaten im Auge behalten, wie etwa Eli Lillys langwirksames GLP-1-Analogon Dulaglutide gegen Diabetes und seinen anti-VEGFR2 monoklonalen Antikörper Cyramza gegen Magenkrebs“, sagt die Thomson Reuters Life Science business-Expertin Charlotte Jago. „Wir sehen allerdings in den letzten Jahren insgesamt einen Rückgang der Zahl der erwarteten Blockbuster, und dieser korreliert mit dem Rückgang des Blockbuster-Modells in der Arzneimittelentwicklung. Die Pharmaindustrie muss versuchen, einen Ersatz für diese Einnahmequelle zu finden z. B. durch ein Umschwenken auf mehr personalisierte Therapien. Die sinkende Zahl an neuen, kombiniert mit dem Patentauslauf für mehrere vermarktete Blockbuster könnte gerade das Jahr 2014 für die Industrie besonders schwierig machen.“
Remagen - 30.04.2014, 16:39 Uhr