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E-Patienten Studie in Deutschland
Wer fragt Dr. Google?
Mit den Worten „Also, im Internet steht …“, beginnt so manches Gespräch in Arztpraxen, Apotheken oder im privaten Bereich. Wer sich über welche Gesundheitsthemen wie im Internet informiert – und welchen Nutzen er davon hat, wurde in einer Studie der Stuttgart Media University und dem Unternehmen Digital Healthcare Research&Consulting untersucht. Es zeigte sich, dass Patienten in ihrer eigenen Wahrnehmung in vielerlei Hinsicht vom Internet profitieren.
Die 3160 Teilnehmer der Studie fanden über 19 große Gesundheitsportale – beispielsweise jameda oder Netdoktor – zu der online durchgeführten Umfrage. Durchschnittlich waren sie 59 Jahre alt und zu 60 Prozent weiblich.
Die Ergebnisse zeigen: Vor allem Patienten mit chronischen Erkrankungen suchen Informationen im Internet – sie machten rund 43 Prozent der Umfrageteilnehmer aus. Aber auch Personen mit akuten Beschwerden (23%), an Gesundheitsthemen Interessierte (21%) wie auch betreuende Personen (14%) nutzen das Internet.
Gefragt nach dem Anlass des „Gesundheitssurfens“, antworteten 62 Prozent, dass sie „grundlegend etwas über die Erkrankung lernen“ wollten. Die Hälfte der Befragten suchte Ärzte, Kliniken oder andere Einrichtungen, und 40 Prozent suchten Patienten, die in einer ähnlichen Situation sind. Der am vierthäufigsten genannte Grund (34%) war der Onlinekauf von Medikamenten oder Gesundheitsprodukten.
Eine Suchmaschine wie Google ist für die meisten Befragten (58%) der Einstieg in die Informationssuche. 60 Prozent von ihnen gaben an, mittlerweile gut mit Google und den weiteren Webseiten klarzukommen. 27 Prozent erklärten, direkt zu ihnen bekannten Gesundheitsportalen, Foren oder anderen Websites zu surfen.
Von Interesse sind vor allem Verzeichnisse von Behandlungseinrichtungen, Ärzten, Medikamenten und Medizinprodukten (57%) und auch deren Bewertungen (51%). An dritter Stelle (35%) wurden Medikamentenchecks oder ähnliche Dienste für Medikamente genannt.
Die Teilnehmer profitieren der Studie nach von den Informationen aus dem Internet. Ein Großteil gab an, die Erkrankung nicht nur besser zu verstehen, sondern auch besser damit umgehen und sich in die Therapie einbringen zu können. Zudem stellen rund 70 Prozent der Teilnehmer durch im Internet erhaltene Informationen ihrem Arzt „mehr oder andere Fragen“. Gut die Hälfte gab an, besser mit dem Arzt kommunizieren zu können. Auch auf die Therapietreue wirkt sich das Surfen offenbar aus: Jeder Zweite (52%) sagte, nun besser mit seinen Arzneimitteln umgehen zu können.
Gefragt wurde überdies, was sich die Teilnehmer künftig noch vorstellen können. Neben einem einfacheren Austausch mit anderen Patienten (59%) nannten 43 Prozent der Teilnehmer eine internetbasierte Gesundheitsakte, in der eingenommene Arzneimittel, gestellte Diagnosen oder Röntgenbilder verschlüsselt auf einer eigenen Website zur Verfügung stehen.
Berlin - 30.04.2014, 14:35 Uhr