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Weltgesundheitsorganisation
Globale Gesundheitsfragen im Fokus
Tuberkulose, Virus-Hepatitis, Fettleibigkeit – dies sind nur einige wichtige Public Health Probleme, die auf der Tagesordnung der 67. Weltgesundheitsversammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) standen. Mehr als 20 Resolutionen zu globalen Gesundheitsfragen beschlossen die fast 3.500 Delegierten aus 194 WHO-Mitgliedstaaten, die vom 19. bis zum 24. Mai 2014 in Genf tagten.
Die Generaldirektorin der WHO Dr. Margaret Chan äußerte ihre tiefe Besorgnis über die Zunahme von Fettleibigkeit bei Kindern weltweit. „Wie die Weltgesundheitsstatistik 2014 unverblümt erklärt: ‚Unsere Kinder werden immer dicker‘“, sagte sie. Chan hat deshalb eine neue High-Level-Kommission gegründet, die bis zur nächsten Gesundheitsversammlung einen Plan für Gegenmaßnahmen erarbeiten soll.
Darüber hinaus hat die Weltgesundheitsversammlung einen Überwachungsrahmen für die Mütter- und Kinderernährung angenommen. Unter anderem soll der unangemessenen Werbung für Beikost für noch gestillte Säuglinge der Kampf angesagt werden.
Die Mitgliedstaaten befürworteten außerdem eine Entschließung zu einer neuen globalen Strategie gegen die Tuberkulose (TB). Dabei geht es um Prävention, Patientenbetreuung und Kontrolle nach 2015. Die längerfristigen Ziele sind ehrgeizig: Todesfälle durch TB sollen bis zum Jahr 2035 um 95 Prozent und neue Fälle um 90 Prozent reduziert werden.
Eine weitere Resolution war der Prävention, Diagnose und Behandlung der viralen Hepatitis gewidmet. Die Delegierten beschlossen eine Reihe von Maßnahmen, um den Zugang zu hochwertigen und erschwinglichen Hepatitis-Medikamenten und Diagnostika zu verbessern und gleichzeitig die Rechte am geistigen Eigentum für diese Produkte zu beachten. Virale Hepatitis ist für 1,4 Millionen Todesfälle pro Jahr verantwortlich. 500 Millionen Menschen leben derzeit mit der Krankheit.
Auf der Agenda stand zudem die globale Koordination der Bemühungen um nichtübertragbare Krankheiten wie Diabetes, Krebs, Herzerkrankungen und Schlaganfall. Eine High-Level-Konferenz der Vereinten Nationen im Juli in New York soll die Fortschritte auf diesen Gebieten gesondert bewerten.
Auch die traditionelle Medizin, von je her ein wichtiges Anliegen der WHO, soll mit einer weltweiten Strategie über den Zeitraum von 2014 bis 2023 gefördert werden. Sie zielt zum einen darauf ab, die Wissensbasis zu verbessern und sie regulatorisch besser zu verankern, und zum anderen sollen die traditionelle und die komplementäre Medizin verstärkt in die universellen Krankenversicherungen der Länder einbezogen werden.
Chan zeigte sich am Ende zufrieden mit der sechstägigen Veranstaltung: „Dies war eine intensive Gesundheitsversammlung, mit einer rekordverdächtigen Anzahl von Tagesordnungspunkten, Dokumenten und Resolutionen.“
Remagen - 26.05.2014, 09:11 Uhr