Kammerwahlen

Wahlmüde Apotheker in Westfalen-Lippe

Berlin - 24.06.2014, 10:46 Uhr


Morgen werden im Kammerbezirk Westfalen-Lippe die Stimmzettel für die Kammerwahlen ausgezählt. Bis 18 Uhr können noch Voten abgegeben werden. Kurz vor Schluss der Stimmabgabe zeichnet sich eine niedrige Wahlbeteiligung ab. Voraussichtlich werden weniger als 40 Prozent der Apotheker ihre Stimme abgeben.

Laut Apothekerkammer Westfalen-Lippe betrug die Wahlbeteiligung bis gestern Abend 38,29 Prozent. In der Region Münster gaben 40 Prozent der Apotheker ihre Stimme ab, in Detmold 39,2 Prozent und in Arnsberg 36,3 Prozent. Bei der letzten Wahl vor vier Jahren beteiligten sich mit 46,45 Prozent noch deutlich mehr Apotheker.

Der Kammervorstand führt die Wahlmüdigkeit einerseits auf die sinkende Zahl der Apotheken in Westfalen-Lippe und andererseits auf die zunehmende Filialisierung zurück. Seit der letzten Wahl 2009 sei die Zahl der Apotheken um 180 gesunken. Als Folge der Filialisierung gebe es insgesamt rund 400 Apothekenleiter weniger. Die Kammer vermutet bei Apothekenleitern ein größeres Interesse an Standespolitik als bei den angestellten Kollegen.

An rechtlichen Bedenken der Landesregierung NRW gescheitert ist im ersten Anlauf der Versuch der Kammer Westfalen-Lippe, die Wahlbeteiligung mithilfe einer online-Wahl-Option zu erhöhen. Industrie und Handelskammern hätten mit online-Wahlen bereits gute Erfahrungen gemacht, so die Kammer. Bis zur nächsten Kammerwahl 2019 sollen die rechtlichen Bedenken ausgeräumt werden.


Lothar Klein


Das könnte Sie auch interessieren

Wie lässt sich Beteiligung bei Kammerwahlen erhöhen? 

Mitmachen statt Abtauchen

Sinkende Beteiligung an Kammerwahlen – wie lässt sich dieser Trend stoppen?

Mitmachen statt Abtauchen

Interview und Wahlanalyse zu Kammerwahlen

„Unsere Mitglieder werden immer jünger"

AKWL-Geschäftsführer Andreas Walter analysiert die Wahl in Westfalen-Lippe

„Unsere Mitglieder werden immer jünger“

Analyse der AKWL zeigt, welche Faktoren das Wahlverhalten beeinflussen

Wer wählt?