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DAZ-Interview mit AEP
Graefe: Wir sind keine Rosinenpicker
Deutliche Effizienzreserven im deutschen Arzneimittelgroßhandel sieht der Branchenneuling AEP direkt. Ihn erstaunten Aussagen, dass es keinerlei Verbesserungsmöglichkeiten geben solle, so AEP-Geschäftsführer Jens Graefe im DAZ-Interview. In Ballungszentren könnten Apotheker pro Tag bis zu 35 Lieferungen erhalten. Graefe: „Kein Apotheker braucht wohl 35 Touren.“ Da könne man doch wohl noch etwas verbessern.
Er sei überzeugt, dass das AEP-Konzept deutlich effizienter als alle bestehenden Großhandlungen in Deutschland sei. „Sie können davon ausgehen, dass wir uns auf dem Niveau der günstigsten Großhandelssysteme der Welt bewegen. Günstiger geht es wohl nicht mehr“, sagte Graefe. AEP sei in der Personalausstattung deutlich schlanker als andere Großhändler, sei auch beim Thema Logistik, beim Lager und bei der IT deutlich schlanker.
Der AEP-Geschäftsführer wies Vorwürfe der „Rosinenpickerei“ zurück. Das AEP-Preismodell sei „komplett diskriminierungsfrei“. Graefe: „Wir steuern nicht. Wir wollen nicht nur die ‚günstigen‘ Produkte, wir benachteiligen keine BtMs über Gebühren, wir haben keine ‚Minderspannenartikel‘ oder Ähnliches. Thema zwei: Wir sagen ganz klar, wir liefern einmal pro Tag. Wo hier Rosinenpickerei betrieben wird, weiß ich nicht.“ Im Gegenteil: Wenn man sich die Kommunikation der Wettbewerber anschaue, die alle auf die kleinpreisige Produkte gingen und aktiv versuchten, die Bestellstruktur „zu optimieren oder zu bestrafen“, müsse man sich doch die Frage stellen, ob dies nicht Rosinenpickerei sei.
Ebenfalls zurück wies Graefe Aussagen, AEP sei mit seiner Einmal-Lieferung pro Tag kein vollversorgender Großhandel: Der Versorgungsauftrag in § 52b fordere, das vollständige apothekenpflichtige Sortiment werktäglich innerhalb einer angemessenen Zeit zur Verfügung zu stellen. „Das tun wir. Wir sind übrigens, so glaube ich jedenfalls, der einzige Großhandel Deutschlands, der das schriftlich hat, weil wir erst kürzlich unsere Zulassung bekommen haben“, so der Geschäftsführer. „Angemessene Zeit“ heiße nicht drei- bis viermal am Tag.
Das vollständige Interview lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der DAZ 2014, Nr. 27, S. 19.
Berlin - 02.07.2014, 15:06 Uhr