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Arzneimitteldiebstähle Italien
CC Pharma: Rückruf im Wert von 200.000 Euro
Gestern rief der Arzneimittelimporteur CC Pharma zahlreiche Arzneimittel zurück, die in Italien gestohlen worden waren. Es handelt sich um Produkte im Wert von rund 200.000 Euro. Wie CC Pharma mitteilte, wurden die Lieferanten umgehend gesperrt und die Warenbestände in „Quarantänestatus“ versetzt.
„Im aktuellen Rückruf der Arzneimittelkommission handelt es sich um insgesamt 34 Produkte verschiedener Packungsgrößen und Stärken. Wir gehen davon aus, dass sich der Wert des Volumens des vorsorglichen Rückrufs bei knapp unter 200.000 Euro liegen wird“, teilte CC Pharma-Geschäftsführer Ralf Kurenbach auf DAZ.online-Anfrage mit. Alle Lieferanten, „die aus Sicht unserer Aufsichtsbehörden als kritisch eingestuft wurden“, seien umgehend gesperrt und die dort bezogenen Warenbestände in den „Quarantänestatus“ versetzt worden. Diese Lieferanten hätten bei Bestätigung des Verdachtsmoments gegen geltende Verträge mit der CC Pharma verstoßen, „was wir unsererseits ebenfalls rechtlich verfolgen lassen“, so Kurenbach.
Bei den betroffenen Lieferanten handelt es sich nach CC Pharma-Angaben auch um langjährige Geschäftspartner. Neue Lieferanten würden vor Aufnahme der Geschäftsbeziehungen streng qualifiziert und „risikobasiert regelmäßig überprüft“. Die betroffenen Präparate seien für den Patienten nicht unbedingt gesundheitsgefährdend, sofern die Lagervorschriften eingehalten worden seien. Kurenbach: „Da wir eben dies nicht sicherstellen können, erfolgte unser vorsorglicher Rückruf. Unsere scharfen Qualitätskontrollen greifen bei Manipulationen an Verpackung oder am Präparat selbst. Schließlich war es auch ein deutscher Parallelimporteur, der Abweichungen im Fall manipulierter Herceptinchargen im April registrierte und an die Behörden meldete.“
Die deutschen Parallelimporteure spielten weder beim Diebstahl noch bei der „Wäsche“ der gestohlenen Arzneimittel oder beim wissentlichen Inverkehrbringen der Präparate eine Rolle. Vielmehr müsse die Frage geklärt werden, wie gestohlene Medikamente den Weg in die legale Lieferkette finden können. Hier sei es aus Sicht von CC Pharma unabdingbar, dass nationale Behörden und Originalhersteller Verdachtsfälle sofort offenlegten und deutsche Behörden unmittelbar informierten.
Nach Information von CC Pharma hätten in Italien bereits lange vor der offiziellen Information durch die deutschen Behörden präzise Dokumentationen von Packungen und Chargennummern vorgelegen, die entweder auf dem Transportweg oder aus Krankenhäusern entwendet worden seien. Bei Vorliegen solcher Informationen „reagieren wir als Parallelhändler sofort, sperren diese Chargen, die betroffenen Lieferanten und rufen die Ware vom Markt“, so CC Pharma-Geschäftsführer Kurenbach.
Berlin - 16.07.2014, 10:47 Uhr