Arzneimitteldiebstahl in Italien

BfArM rechnet mit weiteren Rückrufen

Berlin - 18.07.2014, 09:33 Uhr


Der durch den explosionsartigen Anstieg von Diebstählen in Italien ausgelöste Skandal um die Sicherheit reimportierter Arzneimittel zieht weitere Kreise. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) rechnet in absehbarer Zeit mit weiteren Chargen-Rückrufen – allerdings in deutlich geringerem Umfang als bisher. Aktuell steht nur CC Pharma unter verschärfter Kontrolle der Aufsicht.

Letzte Woche musste CC Pharma einen umfassenden Rückruf von in Italien eingekauften hochpreisigen Arzneimitteln herausgegen. Wert: Circa 200.000 Euro. Nach BfArM-Angaben handelt es sich bei diesem Rückruf um 34 Arzneimittel in unterschiedlichen Stärken, Darreichungsformen und Chargen. „Diese Arzneimittel waren auf einer Liste von 37 Arzneimitteln aufgeführt, die auf einer Auswertung von Lieferpapieren durch die italienische Gesundheitsbehörde beruht“, so das BfArM gegenüber DAZ.online. Eine andere Liste der italienischen Behörde über 79 Arzneimittel beruhe auf einer Auswertung von Rechnungen nicht zugelassener Großhändler und sei nicht auf Deutschland beschränkt.

Als Ergebnis der Überprüfung habe die Firma CC Pharma in Abstimmung mit der zuständigen Behörde am 14. Juli 34 Arzneimittel in unterschiedlichen Stärken, Darreichungsformen und Chargen zurückgerufen. „Weitere Firmen sind möglicherweise auch betroffen, vermutlich jedoch in wesentlich geringerem Umfang“, so das BfArM weiter. Die dahingehenden Untersuchungen dauerten derzeit noch an. Die Überwachung des Arzneimittelverkehrs erfolge durch die Landesbehörden, die entsprechende Maßnahmen zum Schutz von Patientinnen und Patienten treffen und umsetzen.

Beim Branchenprimus Kohlpharma sind nach eigenen Angaben keine in Italien gestohlenen Arzneimittel aufgetaucht. Auch Reimporteur Emramed bekräftigt auf DAZ.online-Anfrage, dass es „im Augenblick“ keine Hinweise gebe, dass in Italien gestohlene Arzneimittel in die Lieferkette gelangt seien. Zu den Arzneihändlern auf der „Schwarzen Liste“ gebe es keine direkten Lieferkontakte. Der in Bayern ansässige Reimporteur EurimPharm Arzneimittel GmbH erklärte auf Anfrage ebenfalls, keine der auf der Liste enthaltenden Arzneimittel gekauft und vertrieben zu haben.


Lothar Klein


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