- DAZ.online
- News
- Diefenbach: Laumanns ...
Diskussion um Festbeträge
Diefenbach: Laumanns Kritik „völlig unangebracht“
Die Kritik des Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Staatssekretär Karl-Josef Laumann (CDU), an der Information der Apotheker über die neuen Festbeträge hat der stellvertretende Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbandes, Dr. Hans Rudolf Diefenbach, als „völlig unangebracht“ zurückgewiesen. Er verwahre sich „entschieden gegen die unsachlichen Aussagen des Herrn Laumann zur Umsetzung der neuen Festbetragssituation“, erklärte Diefenbach gegenüber DAZ.online.
Die Apotheker würden seit dem 1. Juli täglich mit wütenden Patienten konfrontiert, die für eine Reihe von Arzneimitteln Zuzahlungen jenseits der Schmerzgrenze zu leisten hätten. „Die Menschen sind offenbar weder von ihren Kassen mit der erforderlichen Sorgfalt über die aktuelle Sachlage informiert worden, noch haben in vielen Fällen Mediziner auf die Punkte hingewiesen. Insofern ist es völlig unangebracht wenn Herr Laumann jetzt auch noch uns in den Apotheken irgendwelche Schuld zuweist wenn Patienten gegebenenfalls nicht ordnungsmäßig versorgt sind“, so Diefenbach.
Es könnten viele Rentenbezieher nicht 20 Prozent ihres monatlichen Verfügungsbetrages aufbringen, um etwa die Grosspackung eines Sartanes mitzufinanzieren. Diefenbach: „Es ist schlichtweg dreist, wenn Herr Laumann als Vertreter der Politik eine Situation mitverantwortet, die für Tausende Patienten die Zweifel an der Struktur des Gesundheitswesens wachsen lässt, dann aber bei den Leistungserbringern, nämlich hier ausschließlich den Apothekern/Innen, auch noch seinen Unmut ablässt.“
Als stellvertretender HAV-Vorsitzender verwahre er sich insofern gegen solche „unsinnigen Veröffentlichungen“. Denn es glaubten durch eine geschickte PR an der falschen Stelle viele Bürger, dass diese Mehrkosten zugunsten der Apotheker zu bezahlen seien und „unser Einkommen steigern“. Wann endlich stelle sich die Politik hinter die Apotheker, „die täglich den Frust vieler Bürger zu korrigieren versuchen“?
Berlin - 21.07.2014, 09:39 Uhr