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Sovaldi®
Spahn warnt Gilead: Keine Mondpreise
In die Diskussion über den Preis für das neue Arzneimittel Sovaldi® (Sofosbuvir) zur Behandlung einer chronischen Hepatitis-C-Virusinfektion (HCV) hat sich jetzt der CDU-Gesundheitspolitiker Jens Spahn eingeschaltet und vor überzogenen Preisforderungen gewarnt: „Ich kann die Firma Gilead nur ermahnen, nicht zu überziehen. Sovaldi ist eine echte Innovation und ein Segen für viele Patienten, aber das berechtigt noch lange nicht zu Mondpreisen.“
Der Gemeinsame Bundesausschuss hatte Sofosbuvir Mitte Juli für bestimmte Patientengruppen einen beträchtlichen Zusatznutzen bescheinigt. Eine einzige Tablette kostet mehr als 700 Euro. Je Behandlung rechnet der GKV-Spitzenverband mit Therapiekosten von durchschnittlich 50.000 bis 115.000 Euro. Jetzt stehen aber erst einmal die Verhandlungen zwischen Hersteller und GKV-Spitzenverband zum Erstattungsbetrag für Sovaldi® an.
Sovaldi® hat laut Kassenberechnungen seit der Markteinführung im Januar bereits Ausgaben von 123 Millionen Euro verursacht und werde die Kassen bis Jahresende mindestens eine Milliarde Euro kosten, hieß es vonseiten der AOK Niedersachsen. „Es dürfe nicht sein, dass ein einziges Medikament, welches in der Herstellung geschätzt 100 Euro für einen Behandlungszyklus kostet, zu einem Preis von 60.000 Euro abgerechnet wird“, kritisierte Jürgen Peter, Vorstandsvorsitzender der AOK Niedersachsen.
Berlin - 07.08.2014, 13:28 Uhr