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Preisdiskussion um Sovaldi®
MEZIS: „Das ist pure Gier“
Die Therapiekosten für Sovaldi® (Sofosbuvir) zur Behandlung einer chronischen Hepatitis-C-Virusinfektion von der Firma Gilead sorgen weiterhin für Diskussionen. Auch die Initiative unbestechlicher Ärztinnen und Ärzte MEZIS e.V. („Mein Essen zahl ich selbst“) meldet sich zu Wort und macht deutlich, dass die immensen Kosten des Präparates den Krankenkassen, dem Gesundheitssystem und letztlich den Steuerzahlern schaden. Der Preis des Pharmaunternehmens sei „pure Gier“.
Für die Gesamttherapie würden in zwölf Wochen rund 60.000 Euro fällig, kritisiert die Initiative. „Das ist pure Gier. Der utopische Preis ist nicht die Folge einer komplizierten Herstellung, denn das sind nur ca. 100 US-Dollar für die gesamte zwölfwöchige Therapie “, erklärt Dr. Christiane Fischer, ärztliche Geschäftsführerin von MEZIS.
Offensichtlich würden gerade Preise für die wenigen wirksamen echten Innovationen – zu denen MEZIS auch Sovaldi® zählt – in die Höhe getrieben, bedauert man bei der Initiative. Aber nicht nur in Deutschland stellen die Kosten ein Problem dar. Denn 90 Prozent der an Hepatitis-C-Erkrankten leben in ärmeren Ländern, so MEZIS, viele von ihnen seien gleichzeitig HIV positiv. „Für sie ist Sofosbuvir unbezahlbar, der Zugang zu dem Medikament für sie nicht selten eine Frage von Leben und Tod.“
In Deutschland steht die Einigung zwischen Hersteller und GKV-Spitzenverband zum Erstattungsbetrag für Sovaldi® noch aus. Der CDU-Gesundheitspolitiker Jens Spahn warnte Gilead aber bereits vor überzogenen Preisforderungen. „Sovaldi ist eine echte Innovation und ein Segen für viele Patienten, aber das berechtigt noch lange nicht zu Mondpreisen.“
Berlin - 12.08.2014, 17:15 Uhr