„Ice Bucket Challenge“

Charité verzeichnet deutlich mehr ALS-Spenden

Berlin - 26.08.2014, 11:29 Uhr


Eiswasserdusche oder für die Erforschung der Nervenkrankheit ALS spenden: Der Internet-Trend „Ice Bucket Challenge“ hat das Spendenaufkommen bei der ALS-Ambulanz der Berliner Charité vervielfacht. Bis Montag gingen mehr als 450 Spenden ein, teilte die Charité mit. Die Spenden zwischen 5 und 1500 Euro werden für die Medikamentenforschung und die Versorgung von ALS-Patienten verwendet.

Eigentlich soll derjenige, der vor der eisigen Dusche kneift, für den guten Zweck spenden, bevor er drei oder mehrere weitere Personen nominiert. Insbesondere prominente Nominierte machen allerdings beides – kalt duschen und spenden. Der Herausforderung stellten sich in den vergangenen Wochen tausende Menschen, darunter zahlreiche Politiker – etwa Sigmar Gabriel (SPD) und Wolfgang Bosbach (CDU) – und Promis wie Helene Fischer, Otto Waalkes, Verona Pooth oder Günther Jauch, in den USA etwa Mark Zuckerberg, Bill Gates, Justin Timberlake, George W. Bush oder Lady Gaga.

Hintergrund ist eine Benefizaktion für die degenerative Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS). ALS führt zu einer Schädigung von Nervenzellen im Gehirn und im Rückenmark und ist in den meisten Fällen tödlich: Langfristig sterben die Zellen ab, die elektrische Impulse vom Gehirn in die Muskeln leiten, die Erkrankten verlieren die Kontrolle über ihre Muskeln, es kommt zu spastischen Lähmungen. Weil die Muskeln langsam schwinden, werden die Gliedmaßen immer dünner. ALS verläuft aggressiv, die Lebenserwartung nach der Diagnose beträgt im Schnitt zwischen drei und fünf Jahren.

In Deutschland leben laut der Initiative „Hilfe für ALS-kranke Menschen“ etwa 8000 Menschen mit der Krankheit, in den USA sind es laut „Süddeutsche.de“ etwa 30.000. Der Öffentlichkeit wurde ALS erstmals durch Lou Gehrig bekannt. Der Baseballspieler der New York Yankees starb 1941 im Alter von nur 37 Jahren an der Krankheit. ALS wird daher auch als Lou-Gehrig-Syndrom bezeichnet. Bei der amerikanischen ALS Association kamen durch die aktuelle Aktion bislang mehr als 70 Millionen Dollar zusammen.


dpa/Juliane Ziegler