Pharmamarkt

Globalisiertes Wachstum bei Arzneimitteln ungebrochen

Berlin - 06.11.2014, 11:06 Uhr


Die globalen Pharmamärkte werden derzeit von zwei Trends bestimmt: Einerseits verlagern sich die Wachstumsschwerpunkte für die Arzneimittelhersteller in die aufstrebenden Märkte. Zum anderen sorgen vor allem kleinere Hersteller für Innovationen in der Forschung. Nach einer Analyse von IMS Health verschiebt sich dadurch auch das Ranking der wichtigsten pharmazeutischen Hersteller.

„Zumindest in der globalen Betrachtung ist Pharma immer noch ein Garant des Wachstums“, so IMS Health. Bis 2018 sei mit einem weltweiten Wachstum von vier bis sieben Prozent jährlich zu rechnen. Bis dahin werde der globale Pharmamarkt ein Volumen von 1,25 Billionen Dollar erreichen. In den entwickelten Märkten wie USA, Kanada, Japan, Deutschland und anderen EU-Staaten seien jedoch die Zeiten zweistelliger Wachstumsraten vorbei. Dafür sei der Boom in Ländern wie Brasilien, China und Indien ungebrochen. Selbst in Russland liege der Wachstumspfad mit sieben Prozent immer noch über dem Weltdurchschnitt.

Allen Märkten gemeinsam sei der enorme Aufwind, den Biopharmazeutika erlebten, schreibt IMS Health. Dieser Markt wachse mehr als doppelt so schnell wie der gesamte Pharmamarkt. Deutliche Unterschiede gebe es hingegen bei herkömmlichen Arzneien: Während in den entwickelten Märkten vor allem Onkologika, Antidiabetika und Präparate gegen Asthma/COPD dominierten, trieben in den aufstrebenden Märkten Analgetika, Antibiotika und Hypertensiva das Wachstum.

Aufgrund ihrer starken Innovationskraft wachsen laut IMS Health mittelgroße Pharmaunternehmen derzeit am schnellsten. Die TOP 25 der Branchen hingegen könnten nur mit unterdurchschnittlichen Zuwachsraten aufwarten. Entscheidend für künftigen Unternehmenserfolg sei es, in den Ländermärkten das „Spannungsfeld zwischen Innovation und Bezahlbarkeit“ zu beachten. Innovationen müssten bei ihrer Preisgestaltung zum sozialen und ökonomischen Kontext des jeweiligen Marktes passen.


Lothar Klein