GKV-Finanzen

Krankenkassen machen Minus

Berlin - 01.12.2014, 11:17 Uhr


Die fetten Jahre bei der GKV sind vorbei. In den ersten drei Quartalen 2014 verbuchten die Kassen nach einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ ein Minus von 740 Millionen Euro und mussten erstmals seit längerem von ihren Reserven zehren. Das Gesundheitsministerium spricht dennoch von einer „stabilen Finanzlage“. Im Laufe der Woche wird es die vorläufigen Finanzergebnisse für die ersten neun Monate vorlegen.

Im vergangenen Jahr hatte die GKV in dem Zeitraum noch 1,5 Milliarden Euro Überschuss erwirtschaftet. Seit geraumer Zeit deutete sich allerdings eine angespanntere Finanzlage an. Dabei zeigen sich bei den einzelnen Kassen durchaus unterschiedliche Entwicklungen. Während die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) und die Knappschaft Überschüsse von 350 bzw. 118 Millionen Euro ausweisen, schreiben alle anderen rote Zahlen, berichtet die FAZ. So kämen die Innungskassen nach neun Monaten auf ein Defizit von 118 Millionen Euro, die Betriebskrankenkassen auf ein Minus von 257 Millionen Euro und die Ersatzkassen – unter denen sich die mitgliederstärksten Kassen finden – gar von 830 Millionen Euro.

Eine BMG-Sprecherin erklärte, die 131 gesetzlichen Krankenkassen hätten in den ersten drei Quartalen 2014 durch Prämienzahlungen und freiwillige Leistungen Reserven in Höhe von rund 750 Millionen Euro an ihre Versicherten zurückgeführt. Nunmehr verfügten die Kassen über Reserven in Höhe von rund 16 Milliarden Euro. Damit sei ihre Finanzsituation weiterhin stabil. „Es ist gut, dass die Kassen ihre hohen Finanz-Reserven im Sinne der Versicherten nutzen“, so die Sprecherin.Unser Ziel bleibt eine weiterhin qualitativ gute Versorgung aller Bürgerinnen und Bürger mit hochwertigen Leistungen und Arzneimitteln.“

Ende 2013 hatte die GKV ein Rekordpolster von 30,3 Milliarden Euro auf der hohen Kante. Davon entfielen 16,7 Milliarden Euro auf die einzelnen Kassen und 13,6 Milliarden auf den Gesundheitsfonds. Wegen dieser guten Finanzlage reduzierte der Bund seine Zuschüsse an den Gesundheitsfonds vorübergehend.


dpa/DAZ.online