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Jens Spahn im CDU-Präsidium
Lucky Loser: Gröhe zieht zurück
Gegen Jens Spahn hat er zwar verloren: Trotz der empfindlichen Niederlage im ersten Wahlgang zum CDU-Parteipräsidium hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe aber mit seinem taktischen Rückzug von der Bewerberliste sein Gesicht wahren können. Wie ein Gentleman ließ er Emine Demirbüken-Wegner den Vortritt und zog danach in den CDU-Bundesvorstand ein.
Der erste Wahlgang zum CDU-Führungszirkel wurde für ungültig erklärt, weil das Frauenquorum von einem Drittel verfehlt wurde. Überraschend nicht gewählt worden war dabei die Berliner Gesundheitsstaatssekretärin Emine Demirbüken-Wegner. Sie ist neben der saarländischen Regierungschefin Annegret Kramp-Karrenbauer einzige Frau in dem Spitzengremium. Nach der CDU-Satzung wird der erste Wahlgang als ungültig gewertet, wenn das Quorum verfehlt wird.
Gröhe löste den Konflikt auf seine spezielle Weise. Er erklärte seinen Verzicht auf eine weitere Kandidatur. „Ich habe mich als Generalsekretär immer dafür eingesetzt, dass wir in unseren Gremien die Partei in ihrer ganzen Vielfalt abbilden.“ Mit nur 60 Prozent hatte Gröhe nach Demibüken-Wegner das zweitschlechteste Ergebnis eingefahren. Möglicherweise wäre er in einem weiteren Wahlgang ohnehin ausgeschieden, wenn sich die Delegierten doch noch auf die Frauenquote besonnen hätten.
Auch Spahn profitierte von Gröhes Rückzug. Mit 63 Prozent war er nur knapp vor Gröhe gelandet. Der zweite Wahlgang hätte auch schlechter ausgehen können. Jetzt sitzt der 34-Jährige im engeren CDU-Führungszirkel. Nach der Niederlage im Kampf um den Vorsitz des CDU-Bezirks Niederrhein ist dies ein weiterer Rückschlag für Gröhes Parteikarriere. Doch sein ehrenvoller Rückzug bescherte ihm anschließend einen kleine Genugtuung: Mit stattlichen 91 Prozent, dem drittbesten Ergebnis, belohnten die Delegierten seine Selbstlosigkeit und schickten Gröhe in den CDU-Bundesvorstand.
Gewählt sind: Annegret Kramp-Karrenbauer (85,2), Finanzminister Wolfgang Schäuble (84,6), der Europaabgeordnete David McAllister (83,7), Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (81,9), CDA-Chef Karl-Josef Laumann (76,8), Spahn (66,2) und Demirbüken-Wegner (57,5).
Berlin - 10.12.2014, 10:29 Uhr