Arzneimittelimporte

CC Pharma will 2015 Vertrauen zurückerobern

Berlin - 18.12.2014, 09:48 Uhr


Im Laufe des kommenden Jahres will der Arzneimittelimporteur CC Pharma den durch die Arzneimitteldiebstähle in Italien entstandenen Imageschaden verdaut haben. „Wir sind auf gutem Wege“, sagte CC Pharma-Geschäftsführer Dr. Ulrich Eggert im DAZ.online-Gespräch. Er habe die bereits von seinem Vorgänger eingeleiteten Kontrollmaßnahmen nochmals intensiviert.

Im Zuge der im Sommer in Italien aufgedeckten Arzneimitteldiebstähle hatte der Arzneimittelimporteur CC Pharma mehrfach und häufiger als andere Importeure Arzneimittelrückrufe veranlassen müssen und war damit in die Schlagzeilen gerückt. Im Oktober verließ Geschäftsführer Ralf Kurenbach CC Pharma und übergab den Posten an Eggert.

„Wir sind kontinuierlich dabei, die von meinem Vorgänger Kurenbach begonnenen Maßnahmen auszubauen und zu verschärfen. Unser Qualitätsmanagement konzentriert sich auf ein engmaschiges Controlling im Sinn der Prozess-Sicherheit. Das bedeutet noch mehr Kontrollen der eingehenden Waren. Wir bauen dazu unsere technischen Hilfsmittel aus und setzen verstärkt Scanverfahrenen ein“, so Eggert.

Zudem würden die Lieferanten intensiver als früher unter die Lupe genommen. Eggert: „Wir beschränken  jetzt unsere Einkäufe auf Lieferanten, die wir schon seit langem kennen. Wir verzichten heute auf ein Geschäft, wenn wir nicht genau wissen, aus welchen Quellen das Arzneimittel stammt.“ Außerdem habe CC Pharma begonnen, seine Lieferanten zu qualifizieren. „Wir schauen uns die Gegebenheiten vor Ort an“, so Eggert.

Vor allem in Rumänien habe CC Pharma im Sinne einer gezielten Selektion viele Lieferanten aussortiert. Man kaufe dort nur noch von Arzneimittelhändlern, „mit denen wir schon lange vertrauenswürdig zusammenarbeiten. Die wir genau kennen und mit denen wir keine negativen Erfahrungen gemacht haben“. Genauso verfahre man seit den Vorfällen mit Lieferanten aus Italien.

Eggert wies Vorwürfe zurück, CC Phama sei in der Vergangenheit zu lasch mit den Kontrollen umgegangen. „Die kriminelle Energie auf der anderen Seite hat sich dramatisch erhöht“, so Eggert. Darauf müsse man reagieren. „Wir möchten die Italien-Erfahrungen, die zwar die gesamte Branche betroffen hat, nicht ein zweites Mal machen.“

Um dem entstandenen Imageschaden bei Apothekern und beim Großhandel zu bereinigen, suche der CC Pharma-Außendienst „intensiven Kontakt“. Eggert bezeichnete den Imageschaden für CC Pharma als „groß“. „Da sind Millionen Euro im Spiel“, so der CC Pharma Geschäftsführer. „ Wichtig ist mir, dass unser Außendienst alle eingeleiteten Maßnahmen mit dem Apotheker und Großhändler kommuniziert und in Gesprächen informiert.“ Dafür werde man die Kontakte fortlaufend intensivieren. Eggert: „Wir sind auf gutem Wege. Im Vordergrund steht dabei für  mich die Sicherheit für den Patienten, aber auch der Apotheker soll uns als Partner verstehen. Mein Ziel ist es, im Laufe des neuen Jahres den Imageschaden zu verdauen.“


Lothar Klein