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Fortschritt in der Augenheilkunde
Bald erste zugelassene Stammzelltherapie?
Zum ersten Mal wurde von der EMA die Zulassung für ein Arzneimittel für neuartige Therapien (Advanced Therapy Medicinal Products, ATMP) empfohlen, das Stammzellen enthält. Holoclar® ist eine Therapie zur Behandlung eines limbalen Stammzelldefizits am Auge.
Als Limbus wird die Peripherie der menschlichen Hornhaut bezeichnet, die sehr reich an Stammzellen ist. Durch Erkrankungen wie das Stevens-Johnson-Syndrom oder physikalische oder chemische Verletzungen am Auge wie Verätzungen oder Verbrennungen können die limbalen Stammzellen zerstört werden. Folge sind fibrovaskuläre Veränderungen am Auge, die mit schwerwiegenden Visuseinschränkungen bis hin zur Blindheit einhergehen können. Die limbalen Stammzellen befinden sich zwischen der Cornea (der durchsichtigen Hornhaut) und der Sklera (der weißen Lederhaut) im Auge. Holoclar® besteht aus lebendem limbalen Gewebe, das durch eine Biopsie einer kleinen unverletzten Stelle (Minimum 1-2 mm2) aus der Cornea des Patienten gewonnen wird. Das Gewebe wächst anschließend im Labor in einem Zellkultursystem und wird dann in das betroffene Auge transplantiert, nachdem das nicht mehr intakte Cornea-Epithel entfernt wurde. Durch diese Transplantation des aus autologem Material gezüchteten stammzellreichen Limbus-Epithels werden Abstoßungsreaktionen vermieden und es sind keine Hornhäute von Spendern nötig.
Die endgültige Entscheidung über die Zulassung der ersten Stammzelltherapie muss nun die Europäische Kommission treffen.
Quelle: First stem-cell therapy recommended for approval in EU, Mitteilung der EMA 19/12/2014 vom 19. Dezember 2014.
19.12.2014, 17:34 Uhr