Neue Meta-Analyse

Paracetamol-Risiko unterschätzt?

06.03.2015, 09:31 Uhr

Eine längere Paracet­amol-Einnahme scheint mit höheren Risiken behaftet zu sein als bislang vermutet. (Foto: DAZ/Sket)

Eine längere Paracet­amol-Einnahme scheint mit höheren Risiken behaftet zu sein als bislang vermutet. (Foto: DAZ/Sket)


Stuttgart - Das mit einer langfristigen Paracet­amol-Einnahme einhergehende Risiko scheint höher zu sein als bislang vermutet. Einer aktuellen Auswertung mehrerer Kohortenstudien zufolge ist eine chronische Paracetamol-Einnahme mit einem erhöhten Risiko schwerer Nebenwirkungen, unter anderem mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko, verbunden.

Obwohl Paracetamol das weltweit am häufigsten eingesetzte Schmerzmittel ist, liegen keine aktuellen Daten über sein tatsächliches Toxizitätsprofil vor. Eine englische Arbeitsgruppe versuchte nun, das Risiko schwerer Nebenwirkungen einer chronischen Paracetamol-Einnahme zu quantifizieren. Eine systematische Literaturrecherche in Medline und Embase führte zu 1888 Studien, von denen acht Beobachtungsstudien mit langem Follow-up ausgewählt wurden. Diese Studien befassten sich mit dem Mortalitätsrisiko sowie kardiovaskulären, gastrointestinalen oder renalen Nebenwirkungen. In den Studien war jeweils die Einnahme von Paracetamol in Standarddosierung (0,5 bis 1 g Paracetamol alle vier bis sechs Stunden bis maximal 4 g pro Tag) mit keiner Einnahme von Paracetamol verglichen worden. Die statistische Auswertung dieser acht Kohortenstudien zeigte eine dosisabhängige Erhöhung der Gesamtmortalität, eine dosisabhängige Beziehung zum Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse, eine dosisabhängig erhöhte Rate gastrointestinaler Nebenwirkungen und Blutungen sowie einen dosisabhängigen Anstieg renaler Ereignisse.

Obwohl bei der Auswertung der ­Beobachtungsstudien eine Verzerrung nicht ausgeschlossen werden kann, zeigte sich eine konsistente Dosis-Antwort-Beziehung zwischen der Einnahme von Paracetamol und dem Auftreten unerwünschter Wirkungen. Die Autoren raten, Nutzen und Risiken einer Paracetamol-Therapie besser abzuwägen. 

Quelle: Roberts E et al. Paracetamol: not as safe as we thought? A systematic literature review of observational studies. Ann Rheum Dis 2015;0:1-8, doi:10.1136/annrheumdis-2014-206914


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Mehr Nebenwirkungen als bislang angenommen

Paracetamol-Risiko unterschätzt?

Gabe von Methylphenidat ist mit höherem Risiko für Rhythmusstörungen verbunden

ADHS-Therapie – ein Risiko fürs Herz?

Risiko von Komplikationen im oberen Gastrointestinaltrakt, Herzinfarkt und Schlaganfall

Nicht-steroidale Antirheumatika im Vergleich

Hoher Natriumgehalt in bestimmten Arzneiformen

Brausetabletten fördern Bluthochdruck

Gleichzeitig wird der Benefit von Screeningmaßnahmen erhöht

ASS schützt vor kolorektalen Tumoren

Metaanalyse verweist auf protektive Effekte von Acetylsalicylsäure

Risiko für gastrointestinale Tumore gesenkt

4 Kommentare

Test

von Max Muster am 14.03.2016 um 13:46 Uhr

Test

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Test

von Max Muster am 14.03.2016 um 13:44 Uhr

Test

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Test

von Max Muster am 14.03.2016 um 13:30 Uhr

Test2

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Test

von Max Muster am 14.03.2016 um 13:23 Uhr

Das ist ein Test

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.