Lieferengpässe

Warten auf L-Thyroxin von Hexal

20.03.2015, 17:45 Uhr

Niemand weiß, wann L-Thyrox 25µg von Hexal wieder lieferbar ist. (Foto: auris/Fotolia)

Niemand weiß, wann L-Thyrox 25µg von Hexal wieder lieferbar ist. (Foto: auris/Fotolia)


Berlin – L-Thyroxin ist in der Apotheke ein gängiges, aber nicht selten auch problembehaftetes Medikament. Wer einmal gut auf sein Präparat eingestellt ist, sollte besser nicht mehr umsteigen. Wegen seiner engen therapeutischen Breite ist das Schilddrüsenhormon auch auf der Substitutionsausschlussliste gelandet. Doch was ist zu tun, wenn das verordnete Präparat, das sich bei einem Patienten bewährt hat, nicht lieferbar ist?

Derzeit hat Hexal massive Lieferprobleme bei L-Thyrox 25µg. Das Unternehmen hat deshalb auch schon die Apotheken angeschrieben und die Situation bedauert. Zurückzuführen seien die Lieferprobleme durch Anpassungen am Produktionsprozess. Am Standort Barleben bei Magdeburg sollen zusätzliche Kapazitäten aufgebaut werden. Das heißt: Weil die Produktionsmenge ausgeweitet werden soll, gibt es erst einmal gar nichts. Solche Anpassungen müssten gemäß allgemein gültigen Qualitätsstandards getestet und bewertet werden und seien daher zeitintensiv, erklärt Hexal. Leider sei es deshalb auch nicht möglich, einen festen Liefertermin für L-Thyrox 25 µg Tabletten zu nennen. „Sobald uns ein valider Liefertermin vorliegt, werden wir Sie informieren“, verspricht das Unternehmen den Apotheken.

Das Nachsehen haben die Patienten. Eine Patientin, die nach der Entfernung ihrer Schilddrüse auf Schilddrüsenhormone angewiesen ist und schon lange L-Thyroxin von Hexal verordnet bekommt, hat schon selbst an das Unternehmen geschrieben. Doch die Antwort  befriedigt sie nicht. Die Erklärungen sind die gleichen wie im Schreiben an die Apotheker. „Die Liefersituation ist für Sie wie für uns eine sehr unangenehme Situation“, heißt es weiter.  Und: „Ich hoffe, dass Sie die kommenden Wochen mit einer adäquaten Therapiealternative überbrücken können".

Für die betroffene Patientin sind es aber „unhaltbare Zustände, dass lebensnotwendige Medikamente nicht erhältlich sind“. Auf ein anderes Präparat könne sie wegen Unverträglichkeitsreaktionen nicht ausweichen. Eine Lösung ist nicht in Sicht. Sie hofft nun darauf, dass ein gewisser öffentlicher Druck hilfreich ist, um ihr den Zugang zu ihrem bewährten Arzneimittel möglichst rasch wieder herzustellen.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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