Sächsischer Apothekertag

ARMIN lebt!

20.04.2015, 10:20 Uhr

Das Modellprojekt ARMIN kommt voran, davon ist auch ABDA-Präsident Friedemann Schmidt überzeugt. (Foto: Dr. Ulrich Bethge)

Das Modellprojekt ARMIN kommt voran, davon ist auch ABDA-Präsident Friedemann Schmidt überzeugt. (Foto: Dr. Ulrich Bethge)


Das Herz von ARMIN schlägt – und es scheint an Schlagkraft zu gewinnen. Auf dem 13. Sächsischen Apothekertag in Leipzig äußerten sich Projektbeteiligte optimistisch, dass am Ende der Modellinitiative im Jahr 2019 nicht nur gezeigt sein wird, dass durch die intensive Zusammenarbeit von Arzt, Apotheker und Patient Therapietreue und Arzneimitteltherapiesicherheit deutlich verbessert werden, sondern ARMIN dann auch als Blaupause für eine bundesweite Umsetzung dienen kann.

Diese Hoffnung äußerte auch Friedemann Schmidt in seiner Funktion als Präsident der Sächsischen Landesapothekerkammer. Er betonte, dass Apotheker Verantwortung für eine verbesserte Arzneimitteltherapiesicherheit übernehmen können und wollen und begrüßte vor diesem Hintergrund auch die Bestrebungen, den verbindlichen Medikationsplan schon ab einer Dauerverordnung von drei Medikamenten einzuführen.

Vorbehalte der Ärzte

Doch nach wie vor herrschen vor allem bei Ärzten große Vorbehalte gegenüber ARMIN. Das bestätigte auch Dr. Klaus Heckemann, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen und niedergelassener Facharzt für Innere Medizin, im Rahmen einer Podiumsdiskusssion auf dem Sächsischen Apothekertag. Für ihn bietet ARMIN jedoch die Chance, dass aus etwas Negativem – in diesem Fall den Compliance konterkarierenden Rabattverträgen – etwas Positives entstehen kann. Mit den Rabattverträgen sei das Kind Compliance in den Brunnen gefallen. ARMIN ist für Heckemann jetzt das Instrument, mit dem die dadurch entstandenen Schäden minimiert werden können. Zudem fehle es den Ärzten für intensive Beratungen an Zeit. Hier sei Unterstützung von anderer Seite wünschenswert, solange nicht gegeneinander gearbeitet werde. 

Sowohl Apothekerin Monika Koch, die ARMIN-Beauftragte des Sächsischen Apothekerverbands, als auch Heckemann betonten, dass das Modellprojekt gut gestartet sei. Man zeigte sich zuversichtlich, nach Einführung von Wirkstoffverordnung und Medikationskatalog im Laufe des Jahres erfolgreich die dritte und letzte Stufe, das Medikationsmanagement, umzusetzen.

 


Dr. Doris Uhl (du), Apothekerin
Chefredaktion DAZ

redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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