Kinderarzneimittel

EMA will Tipps von Kids

23.04.2015, 11:55 Uhr

Die EMA macht mobil in Sachen Kinderarzneimittel. (Foto: detailblick/Fotolia)

Die EMA macht mobil in Sachen Kinderarzneimittel. (Foto: detailblick/Fotolia)


Berlin – Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) setzt sich verstärkt für Kinderarzneimittel ein: Um mehr über die Erfahrungen bei der Anwendung von pädiatrischen Medikamenten zu erfahren und die Akzeptanz zur Teilnahme von Kindern und Jugendlichen an klinischen Studien zu erhöhen – etwa durch eine verständlichere Gestaltung der Einwilligungs- und Zustimmungsbögen – hat sie eine Umfrage gestartet. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) unterstützt die Aktion, die noch bis zum 30. Mai 2015 läuft.

Pharmazeutische Unternehmer, die die Zulassung eines neuen Arzneimittels beantragen, müssen dieses auch für Kinder und Jugendliche in der richtigen Dosierung und Darreichungsform anbieten. Daher müssen auch diese Altersgruppen in den klinischen Studien vertreten sein. Das fordere die EU-Verordnung zu Kinderarzneimitteln, erklärt das BfArM. Das Problem: Viele Arzneimittel, die bei Kindern eingesetzt werden, sind nicht ausreichend an Kindern geprüft und deshalb nicht für Kinder zugelassen. Daher sei die geeignete Dosierung oftmals nicht bekannt.

Zusätzlich fehle es häufig an für Kinder geeigneten Darreichungsformen. Kinder- und Jugendmediziner seien insoweit immer wieder darauf angewiesen, Arzneimittel, die eigentlich nur an Erwachsenen ausreichend geprüft wurden, auch bei Kindern anzuwenden. Eine Verbesserung verspricht man sich nun von der Umfrage. Sie diene dazu, besser verstehen zu lernen, wo die Hürden zur Beteiligung an klinischen Studien und zur Einnahme eines Arzneimittels liegen, so das BfArM. „Wir würden uns über eine rege Beteiligung der Kinder und Jugendlichen sehr freuen.“

Der Fragebogen der EMA, der sich an Jugendliche im Alter zwischen zehn und 18 Jahren richtet, enthält elf Fragen und gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil geht es um die Erfahrungen und Meinung in Bezug auf die Anwendung von Medikamenten. Im zweiten Teil werden Fragen über die Teilnahme an einer klinischen Studie gestellt. Die EMA habe es sich zur Aufgabe gemacht, so heißt es im Fragebogen, „dass Medikamente für Kinder wirksam und sicher sind, und dass Kinder in der Lage sind, sie anzuwenden“ – dazu diene die Meinungsumfrage unter Kindern und jungen Menschen.

Weitere Informationen zur EMA-Umfrage gibt es auf der Internetseite des BfArM.


Nachtrag vom 1.6.2015:

Die Umfrage-Aktion wurde verlängert. Sie läuft jetzt bis Freitag, 31. Juli 2015.


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