Landkreis München

Medikamentenhilfe auf Expansionskurs

28.04.2015, 17:15 Uhr

Das Hilfsprojekt Medikamentenhilfe München soll auf den Landkreis ausgeweitet werden. (Bild: pix4U/Fotolia)

Das Hilfsprojekt Medikamentenhilfe München soll auf den Landkreis ausgeweitet werden. (Bild: pix4U/Fotolia)


Berlin – Das Hilfsprojekt „Medikamentenhilfe“ der Stadt München soll sozial Schwachen künftig im ganzen Landkreis zur Verfügung stehen: Der Sozialausschuss des Kreistages hat sich für eine Ausweitung ausgesprochen, bestätigte die Sprecherin des Landratsamt München. Das Landkreis-Modell soll sich an dem der Stadt München orientieren, bei dem freiwillig teilnehmende Apotheken mindestens 20 Prozent Rabatt auf rezeptfreie Medikamente gewähren. Alle Apotheken im Landkreis sowie grenznahe Apotheken anderer Landkreise werden nun befragt, um ihre Bereitschaft zu eruieren.

„Wir möchten nicht, dass Sie aus Kostengründen auf den Gang in die Apotheke verzichten“, heißt es im Flyer für die Medikamentenhilfe der Stadt München. „Damit Sie sich auch Medikamente leisten können, die nicht von der Krankenkasse übernommen werden, haben wir das Projekt ‚Medikamentenhilfe München‘ ins Leben gerufen.“ Münchner Apotheken geben freiwillig verschreibungsfreie Medikamente günstiger ab. Die Voraussetzungen: der Besitz eines München-Passes und ein Grünes bzw. Privatrezept.

Ein Auswertung, wie das Projekt in München bisher läuft, gibt es nicht. Eine Umfrage unter den teilnehmenden Apotheken zeigt jedoch, dass die Nutzer der Medikamentenhilfe meist in der näheren Umgebung der jeweiligen Apotheke wohnen und durchschnittlich 40 bis 60 Jahre alt. Gekauft werden vor allem Schmerz- und Grippemittel, Medikamente gegen Allergien sowie Cremes und Salben gegen Hauterkrankungen. Genutzt wird das Angebot recht unterschiedlich: In manchen Apotheken fragen vier bis sechs Mal in der Woche Kunden danach, in anderen nur einmal im Monat.

Die Umfrage führte die Landesapothekerkammer in Zusammenarbeit mit der Stadt München durch, um auf Grundlage der Antworten darüber zu entscheiden, ob das Projekt verlängert wird oder nicht. Es wurde verlängert und die Stadt brachte einen aktualisierten Flyer heraus. Seit dem Start der Hilfsaktion im Jahr 2012 hat sich die Zahl der teilnehmenden Apotheken mehr als verdoppelt, auf bald 50. Eine weitere Umfrage unter den übrigen Apotheken im Landkreis wird nun darüber entscheiden, ob das Angebot sozial Schwachen über den Landkreispass zugänglich gemacht werden soll.


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.