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Leverkusen/Berlin – Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer hat nach einem robusten Jahresstart und wegen des schwachen Euro seinen Ausblick erhöht. „Unsere Prognose für das Gesamtjahr 2015 heben wir an“, sagte Konzernchef Marijn Dekkers am Donnerstag laut einer Mitteilung. Der Umsatz dürfte im laufenden Jahr auf 48 bis 49 Milliarden Euro steigen, statt wie bisher veranschlagt auf 46 Milliarden. Das entspreche bereinigt um Wechselkursschwankungen und Zu- und Verkäufe einem Plus im unteren einstelligen Prozentbereich. Die Euro-Schwäche sorge für Schub. Auch bei den Gewinnerwartungen ist er für 2015 nun zuversichtlicher.
Dank neuer Medikamente und einer milliardenschweren Übernahme im Gesundheitsgeschäft legte der Umsatz im ersten Quartal um knapp 15 Prozent auf 12,1 Milliarden Euro zu. Bereinigt um Zu- und Verkäufe sowie um Wechselkursschwankungen lag das Plus aber nur bei 2,7 Prozent. Besonders stark waren die Zuwächse im Gesundheitsgeschäft.
Allein mit den fünf neueren Pharma-Produkten, dem Gerinnungshemmer Xarelto, dem Augenmittel Eylea, den Krebsmitteln Stivarga und Xofigo sowie dem Lungenhochdruckmittel Adempas setzte Bayer im ersten Quartal 898 Millionen Euro um (Vorjahr 598 Mio. Euro). Das Geschäft mit rezeptfreien Mitteln erhielt durch den gut zehn Milliarden Euro schweren Zukauf vom US-Konzern Merck & Co. (MSD) vor etwa einem Jahr einen Schub.
Im Gesamtkonzern erhöhte sich der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sonderposten im ersten Quartal um 9,6 Prozent auf 3,0 Milliarden Euro. Im Gesamtjahr rechnet Bayer hier nun mit einem Plus im oberen (bisher: unteren bis mittleren) Zehner-Prozentbereich. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 1,3 Milliarden Euro – 8,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Integrationskosten und Sparmaßnahmen belasteten.
Bayer steckt mitten in einer grundlegenden Neuausrichtung. Vor etwa einem Jahr hatten die Leverkusener das Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten vom US-Konzern MSD gekauft. Im September kündigte der Konzern die Abspaltung des Kunststoffgeschäfts an. Dieses will Bayer an die Börse bringen und so bis spätestens Mitte 2016 zum reinen Anbieter für die Pharmaindustrie und die Agrarwirtschaft werden. Der Prozess verlaufe „planmäßig“, erklärte Dekkers. Vor rund zehn Jahren hatte sich Bayer bereits von seiner traditionsreichen Chemie getrennt und diese als Lanxess an die Börse gebracht.
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