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BVDAK-Chef verteidigt Kooperationen
„Entlastung im Alltagsgeschäft bitter nötig“
Berlin – Im Nachgang zur Diskussion über Sinn oder Unsinn beim Pharmaziekongress hat der Vorsitzende des Bundesverbands Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK), Dr. Stefan Hartmann, Apothekenkooperationen verteidigt: Ihren Versorgungsauftrag könnten Apotheken nur mit sicherem finanziellen Standbein umsetzen. Kooperationen unterstützten Apotheker in erster Linie im Einkauf und im Marketing und nähmen ihnen viel Arbeit ab. „Gerade im Zuge des Mehraufwands beispielsweise durch die Rabattverträge ist eine Entlastung im Alltagsgeschäft bitter nötig.“
Dr. Andreas Dehne, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Berliner Apotheker-Vereins, hatte bei einer Diskussionsrunde während des Kongresses im April erklärt, er halte Kooperationen nicht zwingend für erforderlich. Seiner Meinung nach braucht der Apotheker keine Dachmarke oder ähnliches. Kooperationen, so könne man es zumindest sehen, machten Geschäfte mit der Angst des Apothekers, dass dieser es allein nicht schaffe – und hielten dafür die Hand auf. Dabei müsse jeder Apotheker seine Arbeit so bewältigen können, dass er authentisch bleibe.
„Der Beruf des niedergelassenen, selbstständigen Apothekeninhabers ist heutzutage ohne kaufmännische Fähigkeiten undenkbar“, betont nun Hartmann. Nur betriebswirtschaftlich erfolgreiche Apotheken könnten in ihre Mitarbeiter und damit in die Qualität des pharmazeutischen Heilberufs investieren. Auch Fach-Kooperationen können aus Sicht des BVDAK-Chefs hilfreich sein. „Dass Apotheker dabei aus reiner Angst auf eine Kooperation zurückgreifen, ist absolut unzutreffend. So viel Selbstvertrauen und Kompetenz kann man einem Akademiker durchaus zutrauen, dass er selbst entscheiden kann, ob und in welche Kooperation er oder sie eintreten will.“
Für wenig hilfreich hält Hartmann es daher, Kooperationen, auch in Form der Genossenschaften, zu kritisieren. Apotheker bräuchten – gerade weil sie Pharmazeuten und Kaufleute sind – sowohl die wirtschaftliche Unterstützung durch die Politik als auch die Anerkennung als pharmazeutische Heilberufler. „Dass sie es dabei schaffen, dem Kunden gegenüber ihre Individualität zu wahren, ist schon lange bewiesen.“ Die BVDAK-Mitglieder setzten sich allesamt für den Erhalt der inhabergeführten Apotheke ein. Rund 80 Prozent der Apotheker nutzten dieses Angebot der Kooperationen, so Hartmann, „und sind zum ganz überwiegenden Teil sehr zufrieden“.
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