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Berlin - Abhängige von harten Drogen wie Heroin sollen einem Bericht zufolge bald leichter eine Substitutionstherapie machen können. Dazu plane das Bundesgesundheitsministerium die Lockerung mehrerer rechtlicher Vorgaben, berichtet „Die Welt“ unter Berufung auf ein internes Eckpunktepapier. Ein Sprecher des Ministeriums bestätigte am Sonntag, dass entsprechende rechtliche Anpassungen geplant seien. Derzeit gebe es aber noch keine konkreten inhaltlichen oder zeitlichen Festlegungen.
Dem Bericht zufolge soll in Zukunft auch das Pflegepersonal in Alten- und Pflegeheimen die Substanzen zur Substitutionstherapie verabreichen dürfen. Erlaubt werden soll die Therapie zudem in stationären Reha-Einrichtungen und Gesundheitsämtern.
Auch die Vorschriften für die Verschreibung der Substanzen an Patienten, die ihre Präparate zur selbstständigen Einnahme mit nach Hause nehmen dürfen, sollen laut „Welt“ gelockert werden. Der behandelnde Arzt soll bestimmten Patienten künftig für einen Bedarf von bis zu 30 Tagen statt bislang bis zu sieben Tagen die Substanzen verordnen dürfen. Mit der Ausweitung soll die Wiedereingliederung der schwer Drogenabhängigen in ein selbstbestimmtes Leben gefördert werden, zitiert die Zeitung aus dem Eckpunktepapier. Allerdings müsse der Arzt auf dem Rezept vorgeben, dass die Apotheke die Substanzen nur in einzelnen Teilmengen an den Patienten abgibt.
Die geplanten Neuerungen sollen vor allem dazu dienen, die Versorgung von Patienten in ländlichen Regionen zu verbessern, schreibt „Die Welt“ weiter. Dazu sollen der Bundesärztekammer größere Spielräume eingerichtet werden, um Detailregelungen der Drogenersatztherapie eigenständig in den Richtlinien der Ärzteschaft festzuschreiben. Behandlungsziele und anderes könnten dort „schneller und flexibler weiterentwickelt“ werden als per Gesetz, heißt es in dem Ministeriumspapier.
Mitte des vergangenen Jahres waren laut „Welt“ rund 77.500 Substitutionspatienten offiziell gemeldet. Das vorliegende Eckpunktepapier soll dem Blatt zufolge nun mit Experten und Vertretern der Länder abgestimmt werden.
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