- DAZ.online
- News
- Wirtschaft
- Astellas stellt ...
Preisverhandlungen gescheitert
Astellas stellt Mirabegron-Vertrieb ein
Mirabegron (Betmiga®) wird ab dem 1. Juni 2015 in Deutschland nicht mehr vertrieben. Das hat der Hersteller Astellas heute bekannt gegeben. Grund für die Marktrücknahme sind die gescheiterten Preisverhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband. Nachdem der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) keinen Zusatznutzen für den Beta-3-Adrenozeptoragonisten, der zur Therapie der überaktiven Blase eingesetzt wird, gesehen hatte, hatte man versucht sich auf einen Erstattungsbetrag zu einigen. Die Verhandlungen wurden ohne Konsens beendet.
Invokana®, Lyxumia®, Trobalt® und jetzt Betmiga®. Die Liste der Präparate, die als Folge des AMNOG-Verfahrens vom Markt genommen werden, wird immer länger. Bei all diesen Präparaten hatte der G-BA keinen Zusatznutzen gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie erkannt. Die darauf folgenden Preisverhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband waren entweder gescheitert oder seitens der Hersteller von vorneherein abgelehnt worden. Daraufhin wurden die Präparate in Deutschland vom Markt genommen.
Für Mirabegron wird jetzt ein Schiedsstellenverfahren gestartet. Nach Abschluss dieses Prozesses will Astellas die Situation erneut prüfen. Seitens der Firma bedauere man den Ausgang der Verhandlungen und die damit verbundenen Konsequenzen sehr, heißt es in einer Pressemeldung. Trotz der Bereitschaft von Astellas, erhebliche Reduzierungen zum aktuellen Preis von Betmiga® einzugehen, sei keine Einigung mit dem GKV-Spitzenverband erzielt worden.
Mirabegron ist der erste Vertreter einer neuen Wirkstoffklasse, der selektiven Beta-3-Adrenozeptoragonisten. Die Substanz wird eingesetzt zur symptomatischen Therapie von imperativem Harndrang, erhöhter Miktionsfrequenz und Dranginkontinenz. Mirabegron fördert die Relaxation der glatten Blasenmuskulatur und verbessert so die Harnspeicherfunktion.
Laut Astellas ist Mirabegron seit seiner Markteinführung bereits über 100.000-mal für circa 40.000 Patienten verordnet worden. Patienten, die derzeit mit Mirabegron behandelt werden, müssen demnächst umgestellt werden. Alternativ kann Mirabegron aber auch als Einzelimport bezogen werden, da das Arzneimittel in anderen Ländern Europas und weltweit unverändert erhältlich bleibt.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.