Apothekerverband Nordrhein

Preis: „Wir können nicht wieder zehn Jahre warten“

28.05.2015, 10:45 Uhr

Thomas Preis mahnt dringenden Handlungsabedarf beim Apothekenhonorar an. (Foto: amfotos/Alois Müller)

Thomas Preis mahnt dringenden Handlungsabedarf beim Apothekenhonorar an. (Foto: amfotos/Alois Müller)


Berlin - Beim traditionellen Maiumtrunk des Apothekerverbandes Essen/Mülheim/Oberhausen hat der Vorsitzende des Apothekerverbandes Nordrhein (AVNR), Thomas Preis, dringenden Handlungsbedarf beim Apothekenhonorar angemahnt. Man könne nicht wieder zehn Jahre warten. Daher forderte er erneut, das Apothekenhonorar jährlich zu überprüfen und die Apotheken bei der Honorierung nicht weiter von der wirtschaftlichen Entwicklung abzukoppeln.

„Wenn die Politik hier nicht handelt, verkennt sie die Versorgungsleistung der Apotheken“, betonte Preis laut einer Pressemitteilung des AVNR. Zudem könne die seit Jahren rückgängige Anzahl an Apotheken nicht weiter ignoriert werden. Auch im ersten Quartal habe sich dieser Abwärtstrend fortgesetzt. Die Geschäftslage vieler Apotheken bleibe kritisch.

Medikationsmanagement ist gemeinsame Aufgabe

Mit Blick auf aktuelle Gesetzgebungsverfahren forderte Preis eine stärkere Berücksichtigung der Apotheken. Beim E-Health-Gesetz kritisierte er, dass die pharmazeutische Kompetenz der Apotheken beim Medikationsplan im Interesse einer verbesserten Arzneimitteltherapiesicherheit für die Patienten nicht angemessen eingebunden seien. Auch anhand der Tatsache, dass Ärzte keinen Überblick über den OTC-Konsum der Patienten haben, stellte Preis klar: „Das Medikationsmanagement ist eine gemeinsame Aufgabe der beiden Heilberufe Arzt und Apotheker!“

Im Hinblick auf das Versorgungsstärkungsgesetz kritisierte Preis die Nicht-Berücksichtigung von Honorarelementen, wertete die Festlegung des Apothekenabschlags als positiv und bezeichnete die Berücksichtigung des Themas „Nullretaxationen“ als ersten wichtigen Schritt. Im Hinblick auf Nullretaxationen stellte er klar, dass Apotheken hier von Krankenkassen gezielt wirtschaftlich geschädigt würden, obwohl die Patienten im Sinne der ärztlichen Verordnung ordnungsgemäß versorgt worden seien. Krankenkassen agierten hier aus finanziellen Interesse. Mit der Verbesserung der Versorgung habe das überhaupt nichts zu tun. Daher wehre man sich weiter vehement gegen Nullretaxationen.  


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