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- 2014: Aufzahlungen der ...
Berlin – Als Folge der von den gesetzlichen Krankenkassen im vergangenen Jahr verordneten Senkung der Festbeträge für Arzneimittel ist die Anzahl der notwendigen Aufzahlungen durch die Patienten drastisch, um 50 Prozent gestiegen. Nach Angaben von IMS Health waren 2013 für 4,1 Prozent der abgegebenen Packungen Aufzahlungen nötig, im vergangenen Jahr bereits bei 6,1 Prozent der Packungen.
Insgesamt mussten im vergangenen Jahr die Patienten 115 Millionen Euro auf verschriebene Medikamente aufzahlen. Das entspricht wertmäßig gegenüber 2013 einer Steigerung um 22 Prozent. Diese Aufzahlungen fallen primär bei nicht mehr geschützten Präparaten (sog. Alt-Originale) und Generika an. 43 Prozent des von Aufzahlung betroffenen Marktsegmentes und 55 Prozent der Aufzahlungen entfallen auf Alt-Originale. 18 Prozent der Aufzahlungen beziehen sich auf Generika und 16 Prozent auf geschützte Präparate.
Für zulasten der GKV verordnete Arzneimittel müssen Patienten eine Zuzahlung in Höhe von zehn Prozent des Arzneimittelpreises – mindestens aber fünf Euro und maximal zehn Euro – leisten, sofern nicht ein Befreiungstatbestand vorliegt. Hinzu kommen bei Festbetragsprodukten, deren Listenpreis über dem Festbetrag liegt, eine Aufzahlung in Höhe der Differenz zwischen Listenpreis und Festbetrag. Viele Hersteller waren im vergangenen Jahr nicht bereit, ihre Preise den gesenkten Festbetragswerten anzupassen.
Arzneimittel, für die ein Rabattvertrag abgeschlossen wurde, können von den Kassen von der Aufzahlung befreit und die Patienten damit entlasten werden. Über diesen „Mehrkostenverzicht“ reduzierte sich die Aufzahlung in 2014 um 11,9 Millionen Euro.
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