Richtige Altarznei-Entsorgung

Bayerische Apotheken unterstützen Infokampagne

03.06.2015, 16:45 Uhr

Kammermeier, Scharf und Huml stellen die neue Kampagne zur Entsorgung von Altarznei vor. (Bilder: BAV)

Kammermeier, Scharf und Huml stellen die neue Kampagne zur Entsorgung von Altarznei vor. (Bilder: BAV)


Berlin - Zu Risiken, Nebenwirkungen und zur korrekten Entsorgung fragen Sie Ihren Apotheker: Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml und Umweltministerin Ulrike Scharf (beide CSU) haben am Mittwoch in Regensburg zusammen mit dem Bayerischen Apothekerverband (BAV) eine Informationskampagne zum Umgang mit abgelaufenen Medikamenten gestartet. Vorgestellt wurde das Projekt in der Apotheke des stellvertretenden BAV-Vorsitzenden, Josef Kammermeier.

„Bei allen Fragen zu Arzneimitteln stehen Apotheken den Verbraucherinnen und Verbrauchern gerne jederzeit mit Rat und Tat zur Seite“, erklärte dieser – auch wenn es um die richtige Entsorgung von alten Medikamenten gehe. Denn bei vielen Verbrauchern bestehe nach wie vor Unsicherheit: Laut einer repräsentative Befragung des Instituts für sozial-ökologische Forschung entsorgen 47 Prozent der Deutschen beispielsweise flüssige Medikamentenreste falsch – über Spüle oder Toilette.

Obwohl sie dazu nicht verpflichtet sind, nehmen viele Apotheken in Bayern Altarzneimittel noch immer an, so Kammermeier. In einigen Apotheken sei die Rücknahme aus organisatorischen Gründen jedoch nicht mehr möglich. Daher unterstütze der BAV gerne die Initiative der Ministerien, Patienten über die korrekte Entsorgung zu informieren. Das Landesamt für Umwelt und der BAV entwickelten Einsteckkärtchen, Flyer und Poster mit wichtigen Hinweisen zur umweltfreundlichen Entsorgung. Sie werden über das BAV-Rundschreiben an die Mitgliedsapotheken verteilt und sollen in den kommenden Wochen in fast allen bayerischen Apotheken erhältlich sein.

„Arzneimittel dürfen nicht über das Abwasser entsorgt werden“, unterstrich Scharf. Alt-Medikamente gehörten in der Regel in den Restmüll. Dort würden sie für die Umwelt unschädlich gemacht. „Die richtige Entsorgung von Alt-Medikamenten ist ein wertvoller Beitrag zum Schutz unserer heimischen Gewässer.“ Medikamente, die gefährlicher Abfall seien, müssten über Sammelstellen für Problemabfall entsorgt werden.

Huml betonte darüber hinaus, dass es wichtig sei, „dass Arzneimittel nicht in die Hände von Kindern kommen“. Das gelte ebenso für Medikamente mit abgelaufenem Verfallsdatum. „Tabletten und Kapseln sollten im Blister oder in der kindersicheren Verpackung belassen werden. So wird auch die Gefahr verhindert, einen unkontrollierbaren ‚Medikamentenmix‘ zu erzeugen. Zudem sollten gebrauchte Fertigspritzen oder Kanülen in speziellen Dosen entsorgt werden.“

Weitere Informationen gibt es auf www.verbraucherkompass.bayern.de.


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