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Berlin - Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hat die Partner der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) ermahnt, den für November geplanten Testlauf der eGK nicht zu verschieben. Die deutsche Gesundheitswirtschaft könne sich weitere Verzögerungen nicht leisten. „Der November-Termin muss gehalten werden“, so Gröhe bei der Eröffnung des diesjährigen Hauptstadtkongresses Medizin und Gesundheit mit dem Verweis auf Stimmen aus der Industrie, die den Start in Frage stellen: „Ich erwarte von der Industrie mehr Entschlossenheit.“
Die Geschichte der eGK sei kein „Ruhmesblatt“, kritisierte Gröhe die langwierige Entwicklung. Die Bundesregierung müsse daher jetzt mit dem E-Health-Gesetz „Dampf machen“. In der Medizin schreite der digitale Fortschritt zwar mit hoher Geschwindigkeit voran. Der Datenaustausch laufe aber meistens immer noch per Post oder Fax. Gröhe: „Wir haben ein erhebliches Vernetzungsproblem.“ Das deutsche Gesundheitswesen befinde sich noch im analogen Zeitalter. Es mangele an einer sicheren Datenautobahn, die jetzt mit dem E-Health-Gesetz aufgebaut werde.
Er hoffe, dass die eGK 2016 nicht nur mit den Notfalldaten der Patienten starte, sondern dass der elektronische Medikationsplan rasch folgen könne, so Gröhe. Mit der Digitalisierung des Gesundheitswesens verbänden sich große Erwartungen, in einer alternden Gesellschaft das selbstständige Leben älterer Patienten zu erleichtern. Der „virtuelle Leibarzt“ via Internet könne zwar nie den realen Hausarzt ersetzen, aber in Kooperation mit ihm die medizinische Versorgung gerade auf dem Land verbessern.
Voraussetzung sei jedoch, die Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten zu verbessern. Wenn heute die Hälfte der GKV-Versicherten sagte, sie habe Probleme, sich im Gesundheitswesen zurechtzufinden, liege darin eine große Herausforderung. Aufgabe der Politik sei es, eine „digitale Spaltung der Gesellschaft“ zu verhindern.
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