Importquoten-Diskussion

VAD: Importeure sind Kontrollinstanz

Berlin - 19.06.2015, 12:45 Uhr

Der VAD widerspricht der Forderung des BfArM-Präsidenten nach Abschaffung der Importquote. (Foto: VAD)

Der VAD widerspricht der Forderung des BfArM-Präsidenten nach Abschaffung der Importquote. (Foto: VAD)


Importeure sind eine Kontrollinstanz in der legalen Lieferkette, die sich erwiesenermaßen bewährt hat. So sieht es der Verband der Arzneimittelimporteure Deutschlands (VAD) und widerspricht dem Präsidenten des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), der bei der Delegiertenversammlung der Apothekerkammer Nordrhein am Mittwoch die Meinung vertrat, dass der Parallelimport das Einfallstor für Fälschungen sei – und die Importquote abgeschafft gehöre.

Seit einiger Zeit wird in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen gefordert, die Import-Förderregelung abzuschaffen. Apotheker sehen sie ebenso kritisch wie forschende Arzneimittelhersteller. Selbst unter den Krankenkassen finden sich Gegner der Importquote. Auch aus Sicht des BfArM-Präsidenten ist die Importquote hinfällig, er sieht für sie keinen Grund mehr. Für den VAD ist das jedoch nicht nachvollziehbar – angesichts der durch sie erreichten „Einsparungen von 240 Millionen Euro und bei einem Potential von 340 Millionen Euro im Jahr“, konstatiert der Verband.

Umso bedenklicher findet man dort, dass Broich als Leiter des BfArM „sehr wohl wissen müsste, dass der sogenannte Fälschungsskandal in Italien zunächst ein Skandal um gestohlene Arzneimittel und die mangelnde Sicherheit des Lieferweges zwischen Originalhersteller und Direktkunde“ sei, wie es in einer Mitteilung heißt. Zudem hält der Verband öffentliche berufs- oder industriepolitische Positionierungen eines zur Neutralität und Objektivität gehaltenen Leiters einer Bundesoberbehörde, die eine einzelne Branche der legalen Vertriebskette „diffamieren“, für „nicht tragbar“.

Importeure seien im Gegenteil „eine weitere Kontrollstufe in der legalen Lieferkette“, führt der VAD weiter aus. Schließlich sei es ein deutscher Importeur gewesen, der im Rahmen seiner Qualitätskontrolle den Fall aufgedeckt und den Behörden gemeldet habe. Erst damit sei bekannt geworden, dass sich staatlich zugelassene Großhändler in Italien mit krimineller Absicht an der Medikamentenhehlerei beteiligt und mit gefälschten Dokumenten eine scheinbar legale Lieferkette vorgetäuscht hätten. Der eigentliche Skandal liege insoweit im Umgang mit den Diebstählen. Jedenfalls seien die Vorfälle in Italien „weder den deutschen Importeuren noch der Importförderung bzw. der Importquote anzulasten“.

 


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