Großhandel

Sanacorp überschreitet 4-Milliarden-Euro-Schwelle

Berlin - 22.06.2015, 17:15 Uhr

Sanacorp überspringt erstmals die 4-Milliarden-Euro-Schwelle. (Foto: Sanacorp)

Sanacorp überspringt erstmals die 4-Milliarden-Euro-Schwelle. (Foto: Sanacorp)


Nach einem schwierigen Jahr 2013 hat der Arzneimittelgroßhändler Sanacorp im vergangenen Jahr erstmals in der Firmengeschichte die 4-Milliarden-Euro-Schwelle überschritten und einen Umsatz von 4,1 Milliarden Euro erwirtschaftet. Dies entspricht einem Zuwachs von 7,6 Prozent. Der Gesamtmarkt wuchs nach Firmenangaben im Vergleich dazu mit einem Plus von fünf Prozent.

Unter dem Strich stieg der Ertrag von 2,7 Millionen Euro im Vorjahr auf 15,9 Millionen Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr. Laut dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Herbert Lang ist dieses Ergebnis „akzeptabel, aber in der Höhe noch nicht wieder zufriedenstellend“. Denn um langfristig in die Qualität der Leistungen investieren zu können, sei eine Umsatzrendite von mindestens 0,8 Prozent nötig, die 2014 nur etwa zur Hälfte erreicht wurde. Mit Projekten wie der Erweiterung des Eigenmarkenportfolios und dem Bau der neuen Niederlassung am Standort Bad Segeberg wolle man unter anderem dafür sorgen, dem Ergebnisziel in diesem Jahr näherzukommen.

Erfreulich sei, dass erneut das im Vorjahr beschlossene Volumen an Dividende ausgeschüttet werden könne, so Lang anlässlich der Vertreterversammlung der Apothekengenossenschaft. Die Basisdividende auf Geschäftsanteile beträgt 3,1 Prozent. Mitglieder, die mehr als 400.000 Euro Jahresumsatz bei der Sanacorp tätigen, erhalten eine Zusatzdividende in Höhe von 11,5 Prozent. Damit profitieren aktive Mitglieder von einer Gesamtrendite von rund 14,6 Prozent. „Das ist der reale, materielle Vorteil der Genossenschaft, in der die Kunden auch die Eigentümer des Unternehmens sind“, sagte Lang.

Der Vorstandsvorsitzende machte in seinem Bericht deutlich, dass insbesondere zwei gesetzliche bzw. regulatorische Neuerungen die Kosten wesentlich beeinflusst haben. Die Umsetzung der von Brüssel geforderten GDP-Guidelines führte zu einem höheren Aufwand bei Lagerung und Transport. Zudem habe die Einführung des Mindestlohngesetzes dazu geführt, dass die Versandkosten um mehr als zehn Prozent angestiegen sind.

Erleichtert zeigte sich der Vorstandsvorsitzende hinsichtlich der Entwicklung des „irrationalen Rabattwettbewerbs“ in der vergangenen Zeit, der bei allen Großhandlungen deutliche Spuren hinterlassen hat. „Gegen Mitte des Jahres kehrte die Vernunft langsam wieder zurück. Mit Blick auf die Versorgungsqualität und die langfristige Investitionsfähigkeit des Pharma-Großhandels war dies zwingend nötig.“


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