Quartalszahlen

GKV-Reserven schrumpfen leicht

Berlin - 23.06.2015, 16:30 Uhr

Die GKV-Reserven schrumpfen leicht. (Bild: Coloures-pic/Fotolia)

Die GKV-Reserven schrumpfen leicht. (Bild: Coloures-pic/Fotolia)


Die Sparkonten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind nach wie vor gut gefüllt, schrumpfen aber leicht: Zum Ende des ersten Quartals 2015 beliefen sich die Rücklagen von gesetzlichen Krankenkassen und Gesundheitsfonds auf insgesamt 25,3 Milliarden Euro, teilte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) heute mit. Die Finanz-Reserven der Kassen machten davon 15,5 Milliarden Euro aus. Zum Jahreswechsel lag die Gesamtreserve noch bei 28 Milliarden Euro. Die GKV stehe „auf einer soliden Grundlage“, erklärte Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). Das sei „auch das Ergebnis einer sorgfältig abwägenden Gesundheitspolitik, die Einnahmen und Ausgaben gleichermaßen im Blick behält“.

Nach den vorläufigen Finanzergebnissen des ersten Quartals nahmen die Kassen 53,08 Milliarden Euro ein und gaben 53,25 Milliarden Euro aus. Die Differenz von knapp 170 Millionen Euro erklärt das Ministerium damit, dass die Kassen ihre Versicherten durch einen niedrigeren durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 0,83 Prozent (bisher 0,9 %) an ihren hohen Reserven beteiligt hätten. Bei den einzelnen Kassenarten gibt es aber nach wie vor Unterschiede: Während AOKen und Knappschaft Überschüsse von 36 bzw. 17 Millionen Euro erwirtschafteten, überstiegen die Ausgaben die Einnahmen bei den Ersatz- (101 Mio.), Betriebs- (65 Mio.) und Innungskassen (57 Mio. Euro).

Die Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds verfügte Ende März über einen Betrag in Höhe von rund 9,8 Milliarden Euro. Damit sei der aktuelle Betrag mehr als doppelt so hoch wie die gesetzlich vorgesehene Mindestreserve in Höhe von 4,2 Milliarden Euro. Der Ausgabenüberhang von rund 2,68 Milliarden Euro sei „saisonbedingt“ und in einer ähnlichen Größenordnung von 2,42 Milliarden Euro auch im ersten Quartal 2014 entstanden, führt das BMG aus – das lasse allerdings keine Rückschlüsse auf eine ähnliche Entwicklung im weiteren  Verlauf des Jahres zu. Zum Jahreswechsel hatte die Liquiditätsreserve des

Rabattverträge sparen 770 Millionen Euro ein

Pro Versichertem gaben die Kassen im ersten Quartal 4,2 Prozent mehr aus als zuvor. Die Arzneimittelausgaben stiegen um fünf Prozent je Versichertem. Auffällig seien dabei die weiterhin hohen Ausgaben für neu zugelassene Arzneimittel zur Behandlung der Hepatitis C, die in den ersten drei Monaten 2015 in einer Größenordnung von rund 430 Millionen Euro zu Buche schlugen und somit einen erheblichen Teil des aktuellen Ausgabenanstiegs für Arzneimittel erklären können, führt das BMG aus. Rabattverträge mit Pharmaunternehmern entlasteten die Krankenkassen wiederum um 770 Millionen Euro (+10 % gegenüber dem 1. Quartal 2014).  


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