Wegen ruhender Arznei-Zulassungen

Indien setzt Freihandels-Gespräche mit EU aus

Berlin - 06.08.2015, 14:10 Uhr

Indien hat die Verhandlungen mit der EU für ein Freihandelsabkommen ausgesetzt. (Bild: mozZz/Fotolia)

Indien hat die Verhandlungen mit der EU für ein Freihandelsabkommen ausgesetzt. (Bild: mozZz/Fotolia)


Als Reaktion auf die Anordnung der EU-Kommission, mehrere hundert auf indischen Studien beruhende Arzneimittel-Zulassungen ruhen zu lassen, hat Indien die Verhandlungen für ein Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union ausgesetzt. Das teilten indische Regierungsvertreter am Donnerstag mit, wie die Wirtschafts-Nachrichtenagentur dpa-AFX berichtet.

Hintergrund ist die von der EU-Kommission im vergangenen Monat verhängte Anordnung, rund 700 Zulassungen, denen mangelhafte Bioäquivalenzstudien der indischen Firma GVK Biosciences zugrunde liegen, ruhen zu lassen. Vom 21. August an dürfen die Medikamente nicht mehr in den 28 EU-Staaten verkauft oder verschrieben werden. Ausnahmen sind nur unter bestimmten Bedingungen möglich.

Die indische Regierung teilte laut dpa-AFX nun mit, sie habe keine Belege für Manipulationen gefunden und stehe bereits seit mehr als acht Monaten in Verhandlungen mit den EU-Behörden. „Indien ist enttäuscht und besorgt über die EU-Maßnahmen, weil die Pharmaindustrie ein Aushängeschild unseres Landes ist“, wird ein Sprecher des Handelsministeriums von der Agentur zitiert.

„Die Kommission engagiert sich weiterhin für eine Fortsetzung der Arbeiten zum Abschluss eines Abkommens zwischen Indien und der EU, das für beide Seiten akzeptabel wäre“, betonte indes ein Sprecher der EU-Kommission. Angeblich sollen die 2007 aufgenommenen Gespräche mit unterschiedlichen Zielsetzungen gestartet sein. Bei einem im September geplanten Treffen soll nun der Wille zur Wiederaufnahme der Verhandlungen geprüft werden.


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