Pharmaausfuhren

Indien will Exportabfertigung erleichtern

Remagen - 13.08.2015, 09:00 Uhr

Die indische Pharmaindustrie soll sich eine Null-Toleranz-Haltung gegenüber Mängeln angewöhnen - dafür wird die Ausfuhr erleichtert. (Bild: jpgon/Fotolia)

Die indische Pharmaindustrie soll sich eine Null-Toleranz-Haltung gegenüber Mängeln angewöhnen - dafür wird die Ausfuhr erleichtert. (Bild: jpgon/Fotolia)


Das indische Handelsministerium will die Ausfuhrabfertigung für Pharmaprodukte von den Flug- und Seehäfen vereinfachen. Das Ziel ist, eine pharmazeutische Frachtsendung am ersten Kontrollpunkt durch die Zollinspektion freizugeben und dann elektronisch zu versiegeln. Danach sollen keine weiteren Checks mehr notwendig sein. Dies berichtet das indische Pharma-Portal „pharmabiz.com“.

Derzeit müssen pharmazeutische Export-Frachtgüter, die für den internationalen Versand abgefertigt werden, auf Übereinstimmung mit siebzehn Gesetzen überprüft werden, erläutert pharmabiz.com – und das auf jeder Stufe ihres Exportweges. Zu den Regularien gehören neben den Normen der Generaldirektion für Außenhandel des indischen Ministeriums für Handel und Industrie und der Welt-Handelsorganisation das Arzneimittelqualitäts-und -Sicherheitsgesetz, das Gesetz über Suchtstoffe und psychotrope Stoffe und das Gesetz zum Schutz der Tier-und Pflanzenwelt.

Industrie muss sich ihrer Verantwortung stellen

„Diesem schwerfälligen Prozess wollen wir ein Ende setzen“, sagte Sudhanshu Pant von der Abteilung für Arzneimittel unlängst bei einer Veranstaltung des indischen Rates zur Förderung von Pharma-Exporten (Pharmexcil), der im Jahr 2004 eingerichtet wurde. Für eine solche optimierte Ausfuhrabfertigung müsse die Pharmaindustrie sich allerdings ihrer Verantwortung stellen, forderte Pant, das heißt, sie müsse sich eine Null-Toleranz-Haltung bei mangelhaften Produkten angewöhnen und sich außerdem entsprechend auf diesen Weg vorbereiten. Unter anderem solle ein Verfahren zur Abwicklung von Beschwerden entwickelt werden.

Die angestrebte Maßnahme ist im allgemeinen Kontext der Lösung von Exportproblemen indischer Unternehmen zu sehen, wozu eigens ein neuer Ausschuss eingerichtet werden soll. Es sei höchste Zeit, mahnte Pant, dass die indische Pharmaindustrie sich reorganisiere und den Export betreffende Problem auf den Tisch lege, damit das Handelsministerium sich mit jedem einzelnen befassen könne.

Aus diesem Grund warb er bei den nationalen Pharma-Branchenverbänden zudem um die Bereitschaft zu einem engeren Dialog mit der Regierung, „ähnlich dem Vorbild der westlichen Welt“. Schließlich gehe es um das gemeinsame Interesse, das Wachstum der Branche zu fördern und Exporte zu erleichtern. 


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