IMS Health: Apothekenmarkt im 1. Halbjahr 2015

Sovaldi und Co. sorgen für kräfitiges Umsatzplus

Berlin - 13.08.2015, 12:35 Uhr

Der Apothekenmarkt verzeichnet ein deutliches Umsatzplus. (Bild: blobbotronic/Fotolia)

Der Apothekenmarkt verzeichnet ein deutliches Umsatzplus. (Bild: blobbotronic/Fotolia)


Der Umsatz im Apothekenmarkt hat sich nach Daten von IMS Health im ersten Halbjahr 2015 um knapp 1,1 Mrd. Euro (+ 7%) erhöht (nach Abgabepreisen des pharmazeutischen Unternehmers/ApU). Davon entfiel fast die Hälfte, nämlich 46 Prozent, auf die Kategorie der antiviralen Mittel ohne HIV-Präparate. Dahinter stecken vor allem die diversen seit Februar 2014 neu eingeführten Hepatitis-C-Präparate.

In den führenden zehn Arzneimittelgruppen waren im Zeitraum Januar bis Juni 2015 fast durchweg kräftige Umsatzsteigerungen zu verzeichnen – wobei zu beachten ist, dass es sich um Umsätze der Hersteller (ohne Berücksichtigung von Rabattverträgen) handelt, die kaum einen Rückschluss auf Apotheken zulassen. Einzig Diabetes-Tests stagnierten im ersten Halbjahr 2015. Auch in diesem Vergleich waren die antiviralen Mittel exklusive HIV mit +243 Prozent gegenüber dem Vorjahreshalbjahr Spitzenreiter (von 225,4 Mio. Euro auf 712,8 Mio. Euro). Das dreistellige Plus sei „in gewisser Weise artifiziell, da die Präparate zum Teil noch nicht einmal ein Jahr am Markt sind“, erklärt IMS Health. Sovaldi machte seinerzeit den Anfang, im Mai 2014 folgte Olysio. Alle anderen – etwa Harvoni und Viekirax – waren im Vergleichszeitraum, dem ersten Halbjahr 2014, noch nicht verfügbar. Fast bescheiden nehmen sind hinter dieser Produktgruppe die ebenfalls zweistellig gewachsenen Gruppen der Antikoagulantien (+50%) sowie der antineoplastisch wirksamen Proteinkinasehemmer (+15%) aus.

Menge steigt ebenfalls

Betrachtet man die Mengenentwicklung, so ist im ersten Halbjahr klar zu erkennen, dass es eine Erkältungswelle gab. Insgesamt gingen 42 Millionen Packungen Arzneimittel mehr über die HV-Tische und den Versandhandel als im Vorjahreszeitraum (754 Mio. vs. 796 Mio.) – mehr als die Hälfte des Zuwachses ging dabei auf Erkältungsmittel zurück. Unter den zehn absatzstärksten Präparategruppen ist vor allem bei Expektorantien ohne antiinfektive Komponente ein deutliches Plus von 26 Prozent zu sehen. Auch topische Rhinologika legten zu (+13%). Mittel zur Stärkung des Immunsystems steigerten sich ebenfalls im zweistelligen Bereich.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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